Ein Bariton für den Frauenchor
Konrad Jarnot sang beim Liederabend zu Klaviermusik.
Um die Liebe drehte sich fast alles, was beim Liederabend des Frauenchors Hochdahl besungen wurde. „Von der Spätromantik zum Broadway“ war der Titel des außergewöhnlichen Konzerts am Sonntag im Hochdahler Lokschuppen. Die gastgebenden Chorfrauen sangen zu Beginn des Konzerts das romantische Lied „Der Wassermann von Robert Schumann“ und im zweiten Teil amerikanische Welthits von Cole Porter.
Beide Liedvorträge trug der Frauenchor mit viel Einsatz und Temperament vor. Das Konzert-Programm umspann den weiten Komponisten-Bogen von Robert Schumann über Erich Wolfgang Kornblum bis zu Richard Strauss und Cole Porter. Der Star des Nachmittags war der Bariton Konrad Jarnot, Professor für Gesang an der Robert Schumann Musikhochschule. Eingeladen hatte ihn der Hochschulkollege und Dirigent der Hochdahler Chöre, Prof. Thomas Gabrisch, der den Sänger nicht nur einfühlsam, sondern zuweilen auch enthusiastisch am Flügel begleitete.
Das Zusammenspiel der beiden Musiker war in jeder Phase des Konzerts ein Hochgenuss. Die Pianistin Rie Sakai, ebenfalls von der Düsseldorfer Musikhochschule, unterstützte Prof. Gabrisch am Klavier. Die von Robert Schumann vertonte Ballade „Liederkreis“ von Heinrich Heine wurde von Konrad Jarnot nicht nur stimmlich hervorragend interpretiert. Auch die Dramaturgie dieses umfangreichen Liebesliedes setzte Jarnot dezent schauspielerisch um.
Einen besonderen Höhepunkt des ersten Teils lieferte der Sänger mit dem Liebeslied „Was du mir bist“, gedichtet von Eleonore van der Straaten und komponiert von Erich Wolfgang Korngold. Überhaupt liegt Jarnot das Liedgut des jüdischen Emigranten Kornblum, dessen Kompositionen das frühe 20. Jahrhundert in Europa bis zur amerikanischen Filmmusik nach dem 2. Weltkrieg umfasst, besonders am Herzen. Das kompetente Hochdahler Publikum konnte viel lernen über das vielseitige Talent Kornblums. Den Schluss des Konzerts bildeten Lieder von Cole Porter. Das „Let’s do it“ ist schließlich auch ein Liebeslied, genauso wie „I get a kick out of you“. Begeistert reagierte das Publikum auf den Vortrag des Liedes „Miss Otis regrets“, das Konrad Jarnot vortrug, indem er durch die Zuschauerreihen schlenderte. gund