Chance verpasst

Keine Fraktion im Stadtrat hätte an ihren Grundfesten rütteln müssen, um dem Bürgerantrag auf ein atomstromfreies Erkrath zustimmen zu können. Entspricht dies doch genau dem, was CDU und FDP auf Bundesebene längst beschlossen haben.

Es wird in Erkrath eben nur etwas schneller umgesetzt. Auch das geforderte Konzept zur generellen Umstellung der Stromversorgung in Erkath hätte nicht dazu führen müssen, dass der Bürgerantrag nicht zu 100 Prozent konsensfähig war. Ein Konzept ist schließlich nur ein Konzept, das — wie fast immer — ohnehin nicht vollständig umgesetzt wird. Zu einem Problemfall wurde der Bürgerantrag eigentlich nur deshalb, weil SPD, Grüne und BmU ihn in einen eigenen Antrag eingearbeitet haben. Das musste den Widerspruch von CDU und FDP hervorrufen. Das wusste die Ratsmehrheit. So etwas nennt sich Kalkül — öffentlichkeitswirksames Kalkül. Schade, Chance verpasst.

michael.kremer@westdeutsche-zeitung.de