Die „Rappel-Kiste“ baut an
In der ehemaligen Kreissparkasse an der Stahlenhauser Straße entstehen zwei neue Tagespflegegruppen.
Erkrath. Fünf Jahre ist es her, dass Astrid Berger und Yvonne Kaatz die Großtagespflege „Rappel-Kiste“ an der Stahlenhauser Straße eröffneten. Das leerstehende Ladenlokal der Kreissparkasse in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ist ihnen in dieser Zeit immer wieder aufgefallen. „Damit müsste man doch etwas machen“, ging es den beiden mehr als einmal durch den Kopf.
Nun hat Astrid Berger gemeinsam mit Nadine Aechtner und Kerstin Westermilies Nägel mit Köpfen gemacht: Zu dritt richten sie in den Räumlichkeiten zwei neue Großtagespflegegruppen für Kleinkinder bis drei Jahre ein. „Der Bedarf in Erkrath ist sehr groß“, sagen sie.
Astrid Berger, Mit-Initiatorin
„Mit der Erweiterung wollen wir vielen Kindern die Chance auf einen Betreuungsplatz in einer Großtagespflegeeinrichtung geben“, erklärt Astrid Berger. Bisher mussten sie vielen Eltern absagen, da die Nachfrage größer als das Angebot war. Ab dem Frühjahr 2017 kann die „Rappel-Kiste“ — statt wie bisher neun — nun insgesamt 27 Kleinkindern einen Platz anbieten.
„Finanziell bringt uns die Erweiterung keinerlei Gewinn“, rechnen Berger und ihre neuen Partnerinnen vor: „Wir springen hier ins kalte Wasser.“ Für die Betreuung der 27 Kinder stellen sie vier Tagesmütter und eine Aushilfe ein und bieten Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder auch in kleinerem zeitlichen Umfang (ab 24 Stunden) betreuen zu lassen. Nadine Aechtner arbeitet selbst als Tagesmutter in einem Privathaushalt. Kerstin Westermilies ist Steuerberaterin und hat zwei Söhne, von denen der Jüngere zurzeit in der „Rappel-Kiste“ betreut wird. „Der Große war auch hier, ist aber gerade in den Kindergarten gewechselt“, erzählt sie.
Astrid Berger bleibt selbst am alten Standort ihrer „Rappel-Kiste“ tätig. Die Idee, ihre erste Großtagespflege zu eröffnen, hatte die gelernte Pharmazeutisch-Technische Assistentin (PTA), als ihre eigenen Kinder (heute 16 und 23 Jahren alt) „aus dem Gröbsten raus waren“. „Durch die Mutterschaft war ich aus meinem gelernten Job raus und konnte mir gut vorstellen, künftig mit Kindern zu arbeiten“, erzählt sie. Kleinkinder zuhause zu betreuen, war aber damals gar nicht im Sinne ihrer eigenen Töchter. Die Großtagespflege bot sich daher als optimale Alternative an.
Dass sie rund sechs Jahre später vor dem Umbau von zwei weiteren Großtagespflegeeinrichtungen stehen würde, hätte sie sich damals nicht zu träumen gewagt. Als Eigentümer des Gebäudes Stahlenhauser Straße 31 unterstützt die WSG Wohnungs- und Siedlungs-GmbH die Rappel-Kisten-Erweiterung, stellt die Räume zur Verfügung und organisiert deren Umbau entsprechend der Wünsche der engagierten Tagespflegemütter. Die Installation von kleinen Toiletten und niedrigen Waschbecken gehören beispielsweise dazu.
Auch konzeptionell hat das Rappel-Kisten-Team einige neue Pläne: „Wir würden künftig gerne auch Inklusionskinder aufnehmen und Übernacht-Betreuungen anbieten.“ Hierfür müssen jedoch noch einige behördliche Auflagen geklärt werden. Ab dem Frühjahr 2017 können 18 Kleinkinder in den beiden neuen Großtagespflegeeinrichtungen der „Rappel-Kiste“, Stahlenhauser Straße 31, betreut werden. Neun Anmeldungen liegen bereits vor. Betreuungsumfänge ab 24 Stunden pro Woche. Kontakt: Telefon 02104/1763263.
www.rappel-kiste.de