Emotionales Heimspiel für Anna Liza

200 Gäste kamen zum Kurhaus, um die aus Hochdahl stammende Sängerin zu hören.

Foto: Dietrich Janicki

„Ich bin super aufgeregt“, gab Anna Liza Risse zu. Aber sie freute sich, nach längerer Zeit mal wieder in ihrer Heimatstadt auftreten zu dürfen. Mehr als 200 Leute waren gekommen, um die zurzeit vielleicht bekannteste Tochter Hochdahls vor dem Kurhaus zu sehen — und zu hören.

Es wurde ein schöner launiger Abend für Jung und Alt. Unter den Gästen bestand ein leichtes Übergewicht an jungen Frauen — wie viele davon unter die Kategorie „Family & Friends“ fielen, lässt sich nur vermuten. Bevor es losging, bekam Anna Liza noch schnell den „Goldenen Ehren-Dino“ der NeanderArtGroup von Ralf Buchholz überreicht. Sie bedankte sich mit einer stimmungsvollen Performance von 15 ausgewählten Songs von Elvis Presley bis Katy Perry.

Anna Liza Risse, Musikerin

Begleitet wurde sie von ihrer Schwester Lena (15) an der Gitarre. „Nehmt es mir bitte nicht übel, wenn ich mal ein Wort vergesse oder mich verspiele“, bat Anna Liza zu Beginn. Sie ist mit ihren 19 Jahren eben noch recht neu im Geschäft. Die Sorge war unbegründet, kleine Textfehler fielen wenn überhaupt nur hartgesottenen Fans der Original-Künstler auf.

Stattdessen moderierte sie fast wie eine Große, erzählte kleine Anekdoten zu jedem Lied und was der Song für sie persönlich bedeutet. „You are the only Exception“ etwa habe sie schon bei „The Voice of Germany“ gesungen, denn Paramore sei ihre Lieblingsband. Bei „Summertime Sadness“ von Lana Del Rey stellte sie fest „das war zu tief für mich“. Fiel aber gar nicht auf. „Ich sehe mich weniger als Sängerin als als Musikerin“ sagte Anna Liza.

Wichtig sei nicht die Stimme, sondern seien die Gefühle, die man mit einem Song ausdrückt. Deshalb will sie in Zukunft ihre Lieder selbst schreiben. Zusammen mit einem Freund hat sie eine neue Band gegründet und möchte zunächst eine EP herausbringen und später ein ganzes Album.

Es soll eine Eigenproduktion werden, denn die Plattenfirmen, die bisher an sie herangetreten seien, erschienen ihr nicht vertrauenswürdig. „Wir machen das ganz entspannt“, so Anna Liza.

Veranstalter Dirk Hanten konnte zufrieden sein. Er hatte das alte Kurhaus erst im Januar als Restaurant wiedereröffnet und seine Events sind schon gut besucht. „Viele meckern, Erkrath sei tot. Ich würde sagen, Erkrath lebt!“, freute sich Hanten angesichts der guten Stimmung.

Dazu konnte auch Anna Liza ihren Teil beitragen. Ob “Sunrise“ von Our Last Night (“Das kennt wahrscheinlich gar keiner von euch“) oder der Remix von den Arctic Monkeys, das Publikum nahm alles dankbar an.

Gefühlvoller Höhepunkt: bei „Can’t help falling in Love“ von Elvis Presley sangen die Gäste mit und schwenkten ihre Arme zusammen mit Anna Liza. „Ich habe schon vor 9000 Leuten gespielt, aber das hier ist viel schöner“, sagte sie.