Entführtes Kind ist wieder bei der Mutter
Bei Großeinsatz an der Stahlenhauser Straße wird der Vater überwältigt.
Hochdahl. Glücklich ausgegangen ist am Freitag die Entführung eines 18 Monate alten Mädchens aus dem Saarland. Eine Sonderkommission nahm der saarländischen Polizei mit Unterstützung nordrhein-westfälischer Spezialeinsatzkräfte in einem Mehrfamilienhaus an der Stahlenhauser Straße in Hochdahl den Entführer und leiblichen Vater des Mädchens fest.
Der 30-jährige Kosovo-Albaner hatte bereits am 3. Dezember seine Tochter aus Saarbrücken entführt und seitdem versteckt gehalten.
Mehrere Anlaufstellen, darunter eine bei den Eltern des Mannes in Baden-Württemberg, wurden von der 50 Mann starken Sonderkommission mit Unterstützung der Kollegen aus Baden Württemberg und Nordrhein-Westfalen überprüft. Eine Spur führte in den Großraum Köln/Düsseldorf.
„Im Zuge der Ermittlungen hat sich herausgestellt, dass er mit dem Kind bei einer befreundeten Familie in Erkrath untergetaucht ist“, sagt Horst-Peter Schäfer, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Saarland. Dort wurde er am Freitagnachmittag festgenommen.
Hintergrund für die Entführung ist ein Sorgerechtsstreit. Von der gleichaltrigen Mutter des Kindes lebt der 30-Jährige seit einiger Zeit getrennt. Das Sorgerecht liegt bei der Mutter, der Vater hatte nur ein Umgangsrecht.
Vor 14 Tagen hatte er entgegen der Absprache das Kind nicht zur Mutter zurückgebracht. Er drohte sogar damit, seine Tochter zu töten, wenn ihm nicht das Sorgerecht übertragen werde. „Er wollte aber auch, dass die Kindesmutter zu ihm zurückkehrt“, nannte Schäfer ein weiteres mögliches Motiv.
Der Kosovo-Albaner wurde nach seiner Festnahme in Erkrath ins Saarland überführt, am Samstag beim Amtsgericht Saarbrücken dem Haftrichter vorgeführt und danach in Gefängnis Saarbrücken eingeliefert. Die Mutter wurde unmittelbar nach der Befreiung von den saarländischen Ermittlern zu ihrer Tochter gebracht.
Das kleine Mädchen ist ärztlich untersucht worden und nach Angaben der Polizei wohlauf.