Erdgas — der neue Tiger im Tank
Die Stadtwerke Erkrath werben dafür, dass mehr Autofahrer auf den alternativen Treibstoff umsteigen.
Erkrath. Die Stadtwerke Erkrath wollen die Nutzung von Erdgasfahrzeugen weiter vorantreiben. Mit mehreren Autohäusern, Experten und Praktikern hatte der Energieversorger daher zu einer Infoveranstaltung rund ums Erdgasauto eingeladen. Ein Förderprogramm macht derzeit die Neuanschaffung oder Umrüstung auf Erdgasantrieb zusätzlich attraktiv.
„Wir wollen den Absatz von Erdgasfahrzeugen und umweltschonendem Kraftstoff deutlich steigern“, brachte Stadtwerke-Geschäftsführer Gregor Jeken das Ziel der Veranstaltung auf den Punkt. Mit den Autohäusern Opel Altmann, Gottfried Schultz, Mercedes-Benz Rhein-Ruhr und Motor Village Düsseldorf zeigte der Energieversorger, der selbst bereits seit Jahren seinen Fuhrpark auf Erdgasautos umgestellt hat, dass das Angebot inzwischen sehr groß ist.
„Hier hat sich sehr viel getan, aber das ist bei den Bürgern noch nicht so bekannt; viele haben auch noch Angst vor der Technologie.“ Diese sei aber völlig sicher, so Jeken. Besonders begrüßen würde er, wenn auch der öffentliche Personennahverkehr seine Busflotten auf die klimaschonendere Kraftstoffvariante umsteigen würde.
Der CO2-Ausstoß beim Verbrennen von herkömmlichen Erdgas liegt unter 100 Gramm je Kilometer. An der Biogas-Tankstelle in Unterfeldhaus tanken die Fahrer von Erdgasfahrzeuge aber noch sauberer: Wer Biogas tankt, pustet nur noch zwei bis drei Gramm Kohlendioxid je Kilometer durch seinen Auspuff auf die Straße. Seit der Eröffnung der Biogas-Tankstelle an der Max-Planck-Straße ist der Absatz von 50 000 Kilogramm Biogas im Jahr 2009 auf prognostizierte 105 000 Kilogramm in diesem Jahr angestiegen.
Bei einem Preis von 70 Cent je Kilogramm fährt man mit Erdgasautos gut 50 Prozent günstiger als mit Benzinern, machte Peter Meyer vom „Verein Erdgas“ deutlich. In seinem Vortrag ging der Experte auf die Technologie an sich, den Ausbau der Erdgastankstellen sowie Versorgungssicherheit und Preisentwicklung ein. „931 Erdgastankstellen gibt es bereits in Deutschland. Zudem haben die Fahrzeuge einen zusätzlichen Benzintank“, erklärte Meyer und versicherte den Zuhörern: „Und Russland wird auch weiterhin Gas liefern. Das hat es auch während des Kalten Krieges getan.“ Andernfalls werden die USA einspringen.
Angesprochen auf eine weitere Alternative zum Verbrenner — dem Elektromobil — versicherte Gregor Jeken: „Das ist ein Thema, das wir im Auge behalten.“ Bislang rechne sich ein Elektro-Fahrzeug aufgrund der hohen Anschaffungskosten aber gerade für Privatpersonen noch nicht.