Guido Cantz: „Ich bin ein kleiner Besserwisser“
Vor seinem Auftritt am Mittwoch spricht Entertainer Guido Cantz über sein Bühnenprogramm „Cantz schön clever“.
Herr Cantz, wie clever sind Sie?
Cantz: Also meine Abschlussnote im Abitur war 2,6. Das klingt jetzt nichtübermäßig clever. Aber mein Motto hieß „Mit wenig Aufwand viel erreichen“. Und ich hatte ja im Orchester und als Schulsprecher allerlei anderes zu tun. Aber ich bin einer, der gerne viel liest und gerne etwas weiß.
Und wie sind Sie auf die Idee gekommen, ihr aktuelles Programm so zu nennen?
Cantz: Vor zwei Jahren kam mein zweites Buch heraus: „Guidos gesammeltes Weltwissen“. Meine Frau meint ja, ich neige zum Klugscheißen, also habe ich kleiner Besserwisser das Buch als Anstoß für ein eigenes Comedy-Programm genommen. Bislang übersehene Sensationen, Kapriolen der Natur und lexikalische Lieblingsfakten kommen darin vor. Aber natürlich nicht als Vortragsabend. Die Leute sollen schließlich Spaß haben.
Was erwartet ihr Erkrather Publikum?
Cantz: Ein Wohlfühlabend, bei dem 2,5 Stunden Blödsinn gemacht wird. Es gibt unter anderem eine Art Quiz, außerdem darf jemand aus dem Publikum auf die Bühne kommen und aus der Bibel vortragen. Die ist wesentlich unterhaltsamer als man gemeinhin denkt.
Und Musik gibt es auch?
Cantz: Wie es sich in einem guten Haushalt gehört, habe ich als Kind Klavierspielen gelernt. Zunächst habe ich mit der Blockflöte begonnen, um genau zu sein, dann kam Klavier und später Schlagzeug dazu. Jetzt habe ich auf der Bühne meinen Flügel dabei, werde darauf spielen und dazu singen. Ein Lied ist meinen ehemaligen Lehrern gewidmet, es gibt einen „Danke!“-Song ans Publikum.
Sie haben mal als Bütten-Redner angefangen. Vermissen Sie das?
Cantz: Das bin ich noch immer, seit inzwischen 23 Jahren bin ich im Kölner Karneval aktiv. Zunächst war es ein gutes Sprungbrett und die Bütt ist nach wie vor toll zum Ausprobieren. Denn es ist es ein gutes Training für alles, was ich später auf der Bühne umsetze.
Woher kommt die Liebe zur Bühne?
Cantz: Vielleicht schon aus meiner Zeit als Messdiener. Da bin ich in bester Gesellschaft mit Stefan Raab und Günther Jauch. Wer die katholische Kirche kennt, weiß: Was Inszenierung angeht, ist sie wirklich gut gerüstet.
Was inspiriert Sie für Ihre Texte?
Cantz: Eigentlich alles, vor allem der Alltag. Namen zum Beispiel sind eine tolle Inspirationsquelle. Auch meinen eigenen Namen habe ich erforscht. Der scheint schwäbischen Ursprungs zu sein und benennt den Teil eines Halses. Auch das ist Teil des aktuellen Programms.
Noch eine Frage an den Fußball-Fan: Wie geht es mit dem Nationalteam weiter?
Cantz: Gut wird es weitergehen. Es ist schade, dass Philipp Lahm aufgehört hat, einfach, weil er noch so jung ist. Aber auch ohne ihn wird die Quali für die Europameisterschaft gelingen.