Erkrath hat kein Mittel gegen die „Müll-Mafia“
Polizei und Ordnungsamt kontrollieren in Sandheide.Sammler haben es auf Großgeräte abgesehen.
Erkrath. Die Stadt Erkrath hat weiterhin keine richtige Handhabe gegen illegale Sperrmüllsammler.
Immerhin können kleine Ele ktrogeräte ab dem 1. November beim Schadstoffmobil abgegeben werden. Das Sammeln von Großgeräten wie Wasch-/Spülmaschinen und Kühlschränken/Gefriertruhen direkt an der Haustür dagegen sei wegen unkalkulierbarer Kosten und unkalkulierbaren Aufwands nicht möglich, erklärte die Verwaltung in der Sitzung des Planungsausschusses.
Die Städte des Kreises hatten verschiedene Maßnahmen gegen die „Müll-Mafia“ ausprobiert. In Mettmann versuchte man, den Sperrmüll später am Tag abzuholen, damit die Bürger ihn erst am Vormittag herausstellen. Das hat nicht funktioniert, weil die Menschen bei ihrer Gewohnheit blieben, Müll immer am Vorabend herauszustellen.
In der Erkrather Sandheide wurden erste Kontrollen von Kreispolizei und Ordnungsamt durchgeführt, doch nachdem der erste Sammler erwischt wurde, waren die anderen vorgewarnt. Nur in Ratingen und Hilden konnten mehrere illegal agierende Schrottsammler gestellt werden.
Das Sammeln kleiner Elektrogeräte durch das Schadstoffmobil kostet die Stadt etwa 5000 Euro pro Jahr, die sich durch zusätzliche Handlings- und Transportkosten ergeben. Auf die Gebühren für den Verbraucher hat dies keinen Einfluss.
Als kleines Gerät gilt, „was sich hinter oder unter einem DIN-A4-Blatt verstecken ließe“, also Föhn, Bohrmaschinen, Tablet-PCs, Telefone, Computerzubehör und ähnliches. Die BmU-Fraktion war unzufrieden. Es müsse doch auch möglich sein, Großgeräte direkt an der Haustür abzugeben, wie es in Hamburg schon praktiziert werde.
Uli Schimschock (SPD) beantragte daraufhin, diese Möglichkeit zu prüfen. In Hamburg koste das eine Gebühr von 35 Euro, in Erkrath wolle man darunter bleiben. Als weitere Ergänzung forderte Schimschock die Prüfung weiterer Maßnahmen gegen die „Müll-Mafia“. Die ergänzte Beschlussvorlage zur Sammlung kleiner Elektrogeräte wurde allerdings einstimmig angenommen.