Musikalische Wundertüte aus Erkrath Erik Sander bringt Debüt-Album heraus

Erkrath · Schlicht als „No. 1“ betitelt, erzählt das Debüt-Album individuelle Geschichten über die amourösen Seiten des Lebens.

 Erik Sander brachte mit seinem Freund und Schlagzeuger Ludger Gödde das Album heraus.

Erik Sander brachte mit seinem Freund und Schlagzeuger Ludger Gödde das Album heraus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(lard) Wer oder was ist eigentlich Sander? „Meine Großmutter war eine sehr gute Pianistin und meine Mutter dadurch auch“, erzählt Erik Sander, der Sänger mit der rau-samtigen Stimme, aus seiner Werdezeit während der röhrenden Sechzigern im beschaulichen Opladen. Zwischen dem sechsten und dem vierzehnten Lebensjahr hat auch er, der heute am Erkrather Ufer der Düssel wohnt, soliden Klavierunterricht erhalten, bevor er zu seinem Stamminstrument, der Gitarre, wechselte. Im Folgenden spielte er, im Brotjob als Wirtschaftsberater berufstätig, bei Amateurbands und ein paar gängige Werbejingles ein. Vor dreieinhalb Jahren kam bei einer Probe mit dem Schlagzeuger Ludger Gödde die Erkenntnis, nun sei die Zeit reif, den Traum vom eigenen Album anzugehen. Mit Musikproduzent Bernd Klüser, hitbekannt durch „Überdosis Glück“ der Gruppe Fux, lief das Ding rund. Denn „es gab keinen Druck“. Jetzt liegt das erste Albums mit dem schlichten wie noblen Namen „No.1“ vor.

Oberthema der ersten Platte sind amouröse Beziehungen – ein Sujet, das viele Hörer interessieren dürfte. Fans loben die vielfältige Zusammenstellung als „stilgebend“ und „so überraschend wie eine Wundertüte“. Als besondere Glanzlichter entpuppen sich auch Lieder, die sich eher in der zweiten Reihe verstecken, wie das entspannte „Prinzessin“ oder das leicht Melancholische „Die Liebe bleibt‘. Im hohen Norden läuft derweil die hymnenhafte Liebeserklärung an die Lieblingsinsel „Norderney“ Radiosender rauf und runter.

Das Repertoire an Liedern stellte sich gänzlich ohne die bei Liedermachern berüchtigten Schreibblockaden zusammen.

Wann immer ihm eine Songidee in den Sinn kam, zückte Erik Sander sein Smartphone und sang die Inspiration in sein Kreativarchiv ein: „Ich konnte dabei auf jahrelange Erfahrung mit dem Texten und Komponieren zurückgreifen.“ Mit sich selbst und dem Album zufrieden sein, ist für jemanden wie Erik Sander, der es gewohnt ist, hohe Ansprüche an Leistungen zu stellen, ein besonders gutes Gefühl. Die Aufnahmen wurden mit großem Aufwand von namhaften Studiomusiker in gleich vier Tonstudios, darunter das Country-Sound-Studio des legendären Tom Astor, der sein unvergleichbar gigantisches Mischpult zur Verfügung stellte, im Sauerland und rund um Köln verfeinert.

Mit Torsten Lehmen, dem langjährigen Saxofonlehrer der hiesigen Musikschule, ist noch weitere Erkrather Musikkraft auf dem Album zu hören. Er ist Teil des vierköpfigen Bläserensembles, das das Klangfundament des Albums im Hürther Studio von Jazzer Bernd Lechtenfeld eingespielt hat. Zur Veröffentlichung des fertigen Werks Ende April sollte ursprünglich ein Streamingkonzert aus Erik Sanders Loft in einer ehemaligen Buntpapierfabrik übertragen werden. Doch so viele Musiker an einem Ort spielen zu lassen, war einerseits wegen der aktuellen Pandemielage, aber auch bei der Soundübertragung ins digitale Format nur sehr schwer zu ermöglichen gewesen. Nun ist es geplant, bald ein Konzert in Erik Sanders alten Heimat Opladen im ersten Haus am Platze, dem Scala, stattfinden zu lassen.