Erkrather unterwegs Madrigalchor Millrath auf Konzertreise im Harz
Erkrath · Die Sängerinnen und Sänger waren lange nicht mehr ausgeflogen. Jetzt war es mal wieder fällig. Schöne Erlebnisse beflügeln. Am 9. Dezember ist der nächste Konzerttermin.
(Red) Die letzte Chorreise der Millrather Sängerinnen und Sänger liegt lange zurück. Im September 2019 war Aachen für ein Wochenende das Ziel des Madrigalchors. Da wurde es nun wirklich Zeit. Mitte Oktober ging es per Reisebus auf Konzertreise Richtung Osten. Ziel war ein Viersterne-Hotel im Fachwerkstädtchen Wernigerode im Harz. Aber schon die Anreise gestaltete sich sehr interessant, denn in Seesen wurde die Steinway-Ausstellung im Städtischen Museum besichtigt.
Der Chorleiter hatte noch Tage später das Leuchten in den Augen. Er durfte nämlich auf einem historischen Flügel aus dem Jahr 1864 spielen. Normalerweise ist das Berühren dieser kostbaren Instrumente strengstens verboten. Natürlich durften Stadtführungen in Wernigerode und Quedlinburg nicht fehlen. Die Sängerinnen und Sänger erfuhren viel über die Geschichte dieser beiden Fachwerkstädte, wobei auch die städtebaulichen Vernachlässigungen zu DDR-Zeiten nicht ausgelassen wurden.
Der Chor gibt im Dezember ein Konzert in der Neanderkirche
Aber was wäre eine Harzreise ohne eine Dampfzugfahrt auf den Brocken? Die kräftige Dampflok trotzte der Unwetterwarnung und schnaufte unverdrossen bergan. Auf 1125 Metern am Brockenbahnhof angekommen, umhüllten dichte Wolken die Kuppe des Brockens einschließlich aller Gebäude. Orkanartige Winde bis 100 km/h erschwerten selbst den kurzen Fußweg zum Brockenwirt. Dennoch bescherten gerade diese besonderen Wetterverhältnisse den Reisenden ein nachhaltiges Erlebnis. Kurz vor der Rückfahrt riss sogar die Wolkendecke auf und bescherte wunderschöne Fernblicke.
Erklärter Höhepunkt der Reise war jedoch das Konzert am Freitagabend. „In der Klosterkirche der ehemaligen Benediktinerabtei Ilsenburg aus dem 11. Jahrhundert haben wir wunderschöne Chormusik erklingen lassen“, berichtet Sängerin Cornelia Thomas. Selten habe ein Chor Gelegenheit, in einem derartig beeindruckenden Gemäuer zu singen: „Wir waren nur 22 Sängerinnen und Sänger, aber die Akustik und die Atmosphäre waren überwältigend.“ Damit der Abschied nicht zu schwer fiel, gab es am Sonntag auf der Heimreise noch eine Zugabe. Die Stabkirche nach norwegischem Vorbild in Goslar-Hahnenklee war das letztes Ziel. Dort gestaltete der Chor einen evangelischen Gottesdienst mit. Mit vielen schönen Eindrücken ging es schließlich zurück nach Millrath. Daheim wird der Chor demnächst auch zu erleben sein. Am 9. Dezember veranstaltet er ein vorweihnachtliches Konzert in der Neanderkirche in Hochdahl. Sein eigentliches Element ist die Musik der Renaissance, vor allem die Madrigale, die dem Chor ihren Namen gaben.