Illegales Autorennen in Erkrath Gefährliche Jagd durch Erkrath
Erkrath · Zwei Erkrather hielten am Freitag die Polizei in Erkrath in Atem. Mit ihren VW Golfs rasten sie durch die Stadt und fuhren in den Gegenverkehr.
(Red/dne) Sie fuhren deutlich zu schnell durch Erkrath. Scherten plötzlich aus in den Gegenverkehr und gefährdeten dadurch andere Verkehrsteilnehmer. Einmal kam es nach Angaben der Polizei beinahe zu einem Zusammenstoß mit einem Rheinbahn-Bus: Zwei Männer, 24 und 34 Jahre alt, stehen im Verdacht, sich mehrere illegale Autorennen auf öffentlichen Straßen geliefert zu haben. Auch als ihnen am Freitagnachmittag Streifenwagen an der Stoßstange klebten, entkamen sie durch riskante Fahrmanöver. Erst der Einsatz eines Polizeihubschraubers führte schließlich nach stundenlanger Suche zur Festnahme der Verkehrsrowdys aus Erkrath. Es besteht der Verdacht, dass bei den diversen Kamikaze-Fahrten auch Drogen im Spiel gewesen sein könnten. Die Polizei leitete gleich mehrere Ermittlungsverfahren ein.
So schildert die Polizei das Geschehen: Gegen 13.50 Uhr hätten Zeugen darauf hingewiesen, dass zwei VW Golf-Fahrer auf der Hochdahler Straße in Richtung Erkrath ein illegales Fahrzeugrennen gestartet hätten. Mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit seien dabei mehrere Fahrzeuge auf der Gegenfahrbahn überholt worden. Anschließend soll es auf der Kreuzstraße, beinahe zu einem Frontalzusammenstoß mit einem Linienbus gekommen sein.
Die Beamten konnten die Fahrer trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung nicht mehr antreffen und leiteten ein Ermittlungsverfahren ein. Im weiteren Tagesverlauf seien die Beamten dann gegen 17.30 Uhr auf den zuvor am Kraftfahrzeugrennen beteiligten blauen VW Golf 8 GTD getroffen. Dessen Fahrer rollte mit seinem VW die Hochdahler Straße in Richtung Hochdahl entlang. Auf den Anhalteversuch der Polizei habe der Fahrer dadurch reagiert, dass er Gas gab. Mann und Golf rasten mit stark überhöhter Geschwindigkeit, so die Polizei, über die Max-Planck-Straße in Richtung Unterfeldhaus. In Höhe einer Baustelle an der Einmündung zur Straße Am Maiblümchen habe der Flüchtende seinen Golf in den Gegenverkehr gelenkt, um die vor ihm wartenden Fahrzeuge zu überholen. Die Polizei schreibt: „Nur einem glücklichen Umstand war es zu verdanken, dass es hierbei nicht zu einem folgenschweren Unfall kam.“
Der Fahrer setzte seine Flucht über den Millrather Weg und die Gerresheimer Landstraße fort und entkam zunächst unerkannt. Im Hinblick auf das bereits am Mittag stattgefundenen Fahrzeugrennen wurde zur unmittelbar eingeleiteten Fahndung auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt, in dessen Verlauf der flüchtige blaue VW Golf 8 GTD geparkt auf der Kreuzstraße angetroffen werden konnte. Auch der an dem ersten Rennen beteiligte weiße VW Golf 8 R konnte, in unmittelbarer Nähe, gesichtet werden. Über die Leasingfirma des weißen VW ermittelten die Beamten die nahe gelegene Wohnung des 24-jährigen Fahrzeugnutzers.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft durchsuchten die Beamten die Wohnung des 24-Jährigen, in der sie auch den flüchtigen Führer des blauen VW Golf, einen 34-jährigen Erkrather, antreffen konnten. Da sich im Rahmen der weiteren Aufnahme des Hergangs Hinweise auf einen vorangegangenen Drogenkonsum bei dem 34-jährigen Fahrzeugführer ergaben, ordneten die Beamten die ärztliche Entnahme einer Blutprobe an. Der polizeilich bereits in Erscheinung getretene Erkrather wurde zur Polizeiwache Hilden gebracht.
Die Beamten stellten den Führerschein des Mannes sowie den blauen VW Golf als Beweismittel für weitere Ermittlungen sicher. Zudem fanden sie bei dem 34-Jährigen eine geringe Menge Betäubungsmittel, die beschlagnahmt wurden. Die Polizeibeamten leiteten gleich mehrere Ermittlungsverfahren gegen die Tatverdächtigen ein, heißt es im Polizeibericht.
Das Verkehrskommissariat übernahm die weiteren Ermittlungen und bittet alle Zeugen, die Angaben zu dem illegalen Fahrzeugrennen sowohl am Freitagmittag als auch am späten Nachmittag machen können, sich bei der Polizei Erkrath unter 02104/94806450 zu melden.