Erkrather Autor: Liebe zu Spanien auf 640 Seiten
Der Erkrather Autor Herbert Asbeck hat nach dreijähriger Arbeit seinen neuen Roman „Corrida“ fertiggestellt.
Hochdahl. Die Idee zu seinem neuesten Roman ist Herbert Asbeck schon vor 20 Jahren gekommen. „Meine Frau und ich wollten damals endlich einmal Andalusien kennenlernen“, sagt der 75 Jahre alte Erkrather. Sie buchten eine Rundreise, sahen Malaga, Sevilla, Cordoba, Granada und Ronda, lernten das maurische Spanien kennen und hörten eine Geschichte, die Asbeck über all die Jahre nicht losließ.
„Unsere Reiseleiterin erzählte von einem Mädchen, das einen Stier mit der Flasche großzog, nachdem das Muttertier das Kälbchen zurückgewiesen hat“, erinnert sich Asbeck. „In Spanien bedeutet das für einen Stier den Gang zum Schlachthof.“ Doch dieses Tier hatte Glück und wurde gerettet. „Ich erzähle die Geschichte des Mädchens und des Stiers“, sagt Asbeck: „Beide werden größer, wachsen heran, bis der Stier mit vier Jahren in der Arena steht.“
In dem Buch geht es um den Stierkampf, aber nicht nur. Das ist Asbeck wichtig. Eigentlich sei sein Buch ein Entwicklungsroman in dessen Mittelpunkt das junge Mächden stehe. Asbeck beschreibt aber auch das Landleben in Andalusien, erzählt von Traditionen und Brüchen, von Menschen, Träumen und Hoffnungen. „Es tauchen viele sympathische Figuren auf“, sagt Asbeck: „Es ist ein spannendes Buch, in dem es auch Tragödien gibt.“
Mit 640 Seiten ist „Corrida“ das dickste von Asbecks Büchern. Das Umschlagbild mit der zarten Frau im Profil und dem schwarzen Spitzenschal hat seine Schwiegertochter entworfen. „Der Verlag war ganz begeistert“, sagt Asbeck. Und auch ihm ist der Stolz auf die gelungene Illustration anzumerken. Schließlich hat der Verlag nicht nur beim Buchtitel, sondern auch beim Coverentwurf das letzte Wort.
Drei Jahre lang hat Asbeck, der seit Jahren in Hochdahl lebt, an seinem Andalusien-Roman gearbeitet. „Ich habe ein Faible für Spanien“, sagt er. „Und mich als junger Mann in Barcelona durchgehungert, um mein Spanisch zu verbessern.“ In den vergangenen Jahren hat er immer wieder vor Ort recherchiert, sich mit der Stierzucht, dem Stierkampf und Landleben befasst. Zahlreiche Notizen auf zahlreichen Zetteln hat er einer Kapitelstruktur zugeordnet.
„Ich schreibe mit Tinte“, sagt der Vater zweier Söhne. „Tinte fließt.“ Jeden Satz schreibt er zwei-, dreimal. Bis der Rhythmus stimmt. „Schreiben ist wie das Komponieren von Musik.“ Am Ende eines Vormittages geht er dann eine Etage tiefer und überträgt das von Hand Geschriebene in den Computer. Oft liest er seiner Frau fertige Abschnitte und Kapitel vor. „Sie versteht etwas davon“, sagt Asbeck. Sie beschäftige sich genau wie er seit 30 Jahren mit Literatur. So lange gehören die Asbecks auch dem Literaturkreis in Hochdahl an.
Und Asbeck arbeitet bereits an neuen Projekten, „Ich habe schon mit den Recherchen für meine nächsten Bücher begonnen“, sagt er und war mit seiner Frau schon in Italien und Frankreich. „Das Reisen wird für uns ja immer beschwerlicher. Am Schreibtisch kann ich immer noch sitzen. Da muss ich meine Informationen im Kasten haben.“