Ältere und Alleinlebende vereinsamen Grüne fordern Alternativen für den Kulturbetrieb

Erkrath. · Von der Stadt erwarten sie jetzt kreative Lösungen wie Online-Veranstaltungen, Freiluft-Kleinkunst und virtuelle Führungen.

Die Komödie „Ich hasse dich - heirate mich“ konnte am 30. September in der Stadthalle stattfinden – vor rund 220 Zuschauern.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(hup) Für Kulturschaffende und das dazugehörige Pub­likum ist der November-Lockdown bereits der zweite Tiefschlag im Corona-Jahr. Das kulturelle Leben ist über weite Teile zum Erliegen gekommen. In Erkrath geplante städtische Veranstaltungen, egal, ob Theater, Lesungen oder Konzerte, hätten als Begegnungen in großen Gruppen stattgefunden und auch bei den Ausstellungen oder den Kursen der Volkshochschule ist es oft nicht möglich, die geforderten Abstände einzuhalten.

Den Erkrather Grünen bereitet dieser Stillstand Sorge. „Die Corona-Situation geht mit einer Verarmung des kulturellen Lebens in der Stadt einher. Das ist problematisch, denn besonders ältere und alleinlebende Menschen sind von Verein­samung bedroht. Die Absage von Kulturveranstaltungen nimmt ihnen die Chance der Teilhabe und mindert ihre Lebensqualität. Zudem verlieren Kulturschaffenden ihre Einkünfte und Aktivitäten“, schreibt Andreas Kuchenbecker, grünes Ratsmitglied und Vorsitzender im städtischen Kulturausschuss, in einer Mitteilung.

Von der Stadtverwaltung erwarten die Grünen jetzt ein besonderes Engagement und „kreative Lösungen, die Kulturangebote in angepasster Form aufrecht zu erhalten“, betont Annerose Rohde, kulturpolitische Sprecherin der Grünen. Es gelte neue, der Situation angepasste Formate zu entdecken und umzusetzen – Online-Veranstaltungen, Haustür- und Freiluft-Kleinkunst, virtuelle Führungen durch Ausstellungen, Autokino.

Die Fraktion hat beantragt, dass die Verwaltung in der nächsten Sitzung des Fachausschusses eine Bestandsaufnahme und einen Ideenkatalog dazu einbringt. Haushaltsmittel dafür seien durch die ausgefallenen Veranstaltungen ja vorhanden. Ein Termin steht aber noch nicht fest, denn die Fachausschüsse können wegen der Maßnahmen zum Infektionsschutz nicht wie geplant tagen.

Zusammenkommen sollen laut Stadt derzeit nur unbedingt notwendige Gremien wie Schulausschuss, Feuerwehrausschuss und Wahlprüfungsausschuss. Ob im Dezember weitere Sitzungen möglich sind, hängt daher von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens ab.