Erkrather kämpft für idyllischen Wanderweg
Heute ist das Ufer der Düssel an vielen Stellen zugewachsen. Das soll sich bald ändern.
Erkrath. Man könnte meinen, die bunt gemischte Gruppe Erkrather Bürger, die am Mittwochabend an der Düssel entlang spazierte, suchte nur Schutz vor der Sonne und der Hitze. Schließlich war es der bisher heißeste Tag des Jahres. Doch es steckte mehr dahinter: Der Ausbau der Wanderwege an der Düssel. Im Stadtentwicklungskonzept seit letztem Jahr bereits beschlossene Sache, doch von der Umsetzung bisher noch nichts zu sehen.
Bernd Herrmann, Erkrather
Bernd Herrmann möchte Erkrath sauberer, schöner und attraktiver machen und hat daher die Wanderung geleitet. „Mein Traum ist, einen Weg von Gerresheim bis ins Neandertal auszubauen“, sagt er, „den Joachim-Neander-Weg.“ Daher hat er engagierte Erkrather Bürger und Vertreter aus der Politik eingeladen, um das Thema erneut anzugehen. „Heute ist der Beginn“, sagt Herrmann, er klingt so, als wolle er mit seinem Einsatz Geschichte schreiben. „Aus der Wanderung wird ein Bürgerantrag entwickelt, damit der Rat sich damit auseinandersetzen möchte.“ Dieser Wanderweg schwebe ihm schon lange vor, so Herrmann. Eine Idee sei, eine Hinweistafel aufzustellen mit Erkraths Historie und Lokalitäten, die die Wanderer besuchen können. Er arbeitet mit Hans-Ulrich Zastrau, ursprünglich Stadtplaner in Wiesbaden, zusammen. Ihn hat es im Ruhestand nach Erkrath gezogen. Womit er in Wiesbaden angefangen hat, macht er hier weiter. „Man entdeckt immer etwas“, sagt er. Die Zusammenarbeit lohnt sich für Herrmann, da er Karten und Pläne zeichnen kann. „Ich bin im Seniorenrat und bearbeite alles, was mit Planen und Bauen zu tun hat“, so Zastrau. Das seien um die 25 Themen, darunter beispielsweise auch die Barrierefreiheit. Er habe den Bau einer behindertengerechten Toilette am Hochdahler Markt im kommenden Jahr durchgesetzt, erzählt er zufrieden.
„Bis wohin gehen wir?“, fragen Stimmen unter den Wanderern. „So weit unsere Füße uns tragen“, sind sich alle einig. Oder bis sie den ersten Schritt gesetzt haben, um das Stadtentwicklungskonzept ein Stückchen weiter zu bringen. „Heute machen wir eine Art Demonstration für die Umsetzung des Konzepts“, sagt Herrmann. Er bezieht sich auf drei Projekte, die sich um die Düssel drehen: „Das teilräumliche Entwicklungskonzept Düssel West“, „das Entwicklungskonzept Düssel“ und „Erlebniswege durch die Stadt“. Überall gelten die Leitziele „attraktiver“, „umweltbewusster“, „lebenswerter“, „lebendiger“. Es gehe auch darum, „mehr Jugend in die Stadt zu kriegen“, betont Herrmann.
Lohnen wird es sich allemal, da sind sich alle einig, denn trotz der Diskussionen und Gespräche, genießen alle die Natur: „Es ist so idyllisch hier.“ „Das ist Erholung pur.“ Man müsse nur das Beste draus machen und mehr Besucher in die idyllische, erholsame, besondere Stadt locken. Das Stadtentwicklungskonzept wurde im vergangenen Jahr von allen Erkrather Parteien erstellt. Es beinhaltet die räumliche Entwicklung der Stadt, und es werden Projekte und Maßnahmen vorgestellt, die sich auf verschiedene Bereiche beziehen. Unter anderem enthalten ist auch das Konzept „Natur, Umwelt, Klima“.