Erkrath BmU kritisiert Baugruppen-Pläne an der Schmiedestraße

Erkrath. · (hup) Überrascht zeigt sich die BmU-Fraktion vom von der Stadt vorgelegten Grundsatzbeschluss für das Bürger-Bauprojekt an der Schmiedestraße (WZ berichtete), über den die Politik am heutigen Dienstag, 9. Juni, im Planungsuasschuss (ab 17 Uhr in der Stadthalle) entscheiden soll.

Bernhard Osterwind ist Fraktionschef der Wählervereinigung BmU.

Foto: DJ

Die Vorlage entspreche nicht der bisherigen Linie der mehrheitsführenden CDU, unterstreicht Fraktionschef Bernhard Osterwind.

„Wir hätten erwartet, dass vor einem richtungsgebenden Grundlagenbeschluss auch die bereits vorliegenden planerischen Erkenntnisse aus den Verfahren ab 2008 sowie die aktuelleren Erkenntnisse vorgelegt werden. Die Bürgerschaft wurde bereits damals an Workshops in einem qualifizierten Verfahren beteiligt mit dem Ergebnis, dass zumindest auf einen Teil der Bebauung der Hasenwiese verzichtet wird“, so Osterwind. Seine Fraktion habe sich mit der städtebaulichen Situation, aber auch der zukünftigen Entwicklung bei Gemeinbedarfsflächen beschäftigt. Der Stadtbebau erfahre gerade den Paradigmenwechsel, innerstädtische Grünzonen als Element der Klimaanpassung zu stärken statt zu schwächen. Diese Debatte zeige, dass die seit 2017 überfällige (und beschlossene) Evaluation des Stadtentwicklungskonzeptes überfällig sei.

Innerstädtische Grünzonen
sollen gestärkt werden

„Wir sehen, dass die Region von der zweithöchsten thermischen Belastung als Wärmeinsel eingestuft ist. Die derzeitige Grünstruktur durchbricht die Fläche. Die zusätzliche Bebauung würde sie deutlich schwächen. Wenn überhaupt, dann wäre ein gründlich abwägendes Bebauungsplanverfahren angezeigt und nicht ein beschleunigtes Verfahren“, erklärt Osterwind.

Bereits jetzt hätten sich kritische Stimmen aus der Bürgerschaft gemeldet, so dass auch bei der Datenerhebung und der Bürgerbeteiligung nicht an Aufwand gespart werden solle. „Dass keine Verwaltungskapazitäten vorlagen, über ein Jahr lang, den Ratsbeschluss umzusetzen, der Baugruppe die (aus damaliger Sicht der Verwaltung als Abrissobjekt bezeichnete) Schule vertraglich zu übertragen, nun aber trotz der Maßnahmen Wimmersberg und Erkrath-Nord Verwaltungskapazitäten bei Neuversiegelungen sofort bereitstehen, zeigt eine so von uns nicht geteilte politische Ausrichtung der Verwaltung“, sagt Bernhard Osterwind.

Die nicht unerhebliche Sozialfunktion der Liegewiese nördlich des Spielplatzes, insbesondere für die Bewohner der hochgeschossigen Mietobjekte an der Dörpfeldstraße, aber auch der anderen Bereiche würde ersatzlos entfallen.

Die BmU empfiehlt daher, den Grundsatzbeschluss nicht zu fassen, sondern „die freien Kapazitäten auf die Neuauflage des Stadtentwicklungskonzeptes mit dem sich aufdrängenden Problemfeld Klimaschutz und Klimaanpassung zu verwenden“. Wenn sich dann die Bebaubarkeit dieses Bereiches ergebe, könne man darüber, oder auch über die Bebauung eines kleineren Teiles, ganz neu nachdenken.