Fahrgäste ärgern sich über Bahn
Viele haben erst auf dem Bahnsteig erfahren, dass am Wochenende in Erkrath keine S-Bahnen fuhren.
Erkrath. Für Maria Bartsch ist die Devise klar: „Wer sich informiert, ist klar im Vorteil“, sagt sie. Deshalb stellte der Ausfall aller S-Bahn-Züge zwischen Gerresheim und Wuppertal während des gesamten Wochenendes auch kein Problem für sie dar. „Ich wusste Bescheid und konnte mich darauf einstellen“, sagt Bartsch.
So ist sie am Samstag eine halbe Stunde früher in Wuppertal losgegangen, um pünktlich in Erkrath anzukommen. Dass die Fahrt im Ersatzbus länger dauern würde als mit dem Schienenfahrzeug, war ihr klar. „Insgesamt saß ich eine Stunde im Bus“, sagt sie. Mit der S-Bahn braucht sie nur 25 Minuten.
Von der Streckensperrung überrumpelt wurde Corinna Boshold. „Als ich zum Bahnhof gekommen bin, war ich vollkommen überrascht“, sagt sie. Sie bemängelt, dass es an den Bahnsteigen nur wenig Informationen gebe. „Ich hatte mir vorab eine Verbindung rausgesucht, die kann ich jetzt vergessen“, sagt Boshold.
Hannelore Bernhardt ging es ähnlich: Erst auf dem Bahnsteig wurde sie durch einen Aushang über den Ersatzverkehr informiert. „Es ist einfach ärgerlich, dass man viel länger braucht, um sein Ziel zu erreichen“, sagt sie. Und wie ihr erging es vielen: Wer nicht auf den Aushang im Schaukasten achtete, wartete lange vergeblich auf die S-Bahn und hatte letztlich, dem defekten Aufzug geschuldet, sein Fahrrad umsonst auf den Bahnsteig getragen.
Gar nicht angetan von der Streckensperrung war auch Mustapha Ali, der mit seiner Familie von Erkrath aus in die Krefelder Innenstadt fahren wollte: „Ein einzelner Bus kann keinen ganzen S-Bahn-Zug ersetzen. Es ist rappelvoll im Bus, da fühle ich mich nicht wohl und auch nicht sicher.“ Er wünscht sich, dass mehr Busse in dichterem Takt fahren. „Wer nicht schon an der ersten Haltestelle einsteigt, kriegt auch keinen Sitzplatz mehr, das kann es nicht sein“, sagt Ali.