Helfer rücken dem Unrat zu Leibe
Beim Dreck-weg-Tag wurde unter anderem rund um den Bahnhof Millrath Müll entfernt. Auch die stellvertretende Bürgermeisterin machte mit.
Erkrath. „Unsere Bahnhöfe müssen sauber sein, denn sie sind die Visitenkarten der Stadt“, sagt Regina Wedding, stellvertretende Bürgermeisterin. Die Politikerin trägt eine Warnweste und hält in der rechten Hand eine Greifzange und in der linken einen Müllsack. Sie ist ausgerüstet für den Dreck-Weg-Tag, initiiert von der Erkrather CDU sowie von Helga Willmes-Sternberg, der städtischen Abfallberaterin. Gemeinsam mit fünf Freiwilligen möchte Wedding das Gebiet rund um den S-Bahn-Haltepunkt Millrath von Schmutz und Abfall reinigen.
Unter den Freiwilligen sind außerdem Mitglieder der Organisation „Erkrath blüht“, die sich in der Stadt beispielsweise für Wildblumenwiesen engagiert. Der Himmel ist wolkenlos, die Temperatur mehr als frostig, aber Wedding und ihre fünf Helfer wirken hochmotiviert. Die Gruppe erzählt, sie sei sogar im strömenden Regen in die Büsche gegangen und habe mit den Zangen nach Müll herumgestochert.
Einer der tatkräftigen Helfer heißt Andreas Heringlehner und er durchsucht den Bereich hinter den Fahrradboxen. „Ich habe einen vierjährigen Sohn und möchte, dass er in einer sauberen Stadt aufwächst“, sagt er. Der Erkrather hilft zum ersten Mal mit. Seit mehr als einem Jahrzehnt wird der Dreck-Weg-Tag im Februar angegangen. Der Zeitpunkt ist immer ähnlich, muss aber noch vor der Vogelschutzzeit liegen. Wedding erklärt: „Ansonsten darf man nicht mehr im Gebüsch rumsuchen“. Aber auch im Jahresverlauf hat man ein wachsames Auge auf das Gebiet rund um den Bahnhof. Wenn akuter Bedarf besteht, wird spontan saubergemacht. Und in schweren Fällen bemüht sich das Team hinter dem Dreck-Weg-Tag darum, dass die Stadt oder die Deutsche Bahn für Sauberkeit am Millrather Bahnhof sorgen.
Auf den Bahnsteigen sorgt das Team übrigens nicht für Sauberkeit, denn das ist privates Gebiet der Deutschen Bahn. Somit verbleibt ein Bereich, mit dem man in weniger als zwei Stunden fertig werden kann. Als Nächstes nimmt sich die Gruppe den Umkreis vom S-Bahnhof Alt-Hochdahl vor. Dort sorgen die Papierkörbe öfter für unangenehme Anblicke. Manche Bürger scheinen den Sinn dieser Behälter nicht zu verstehen und verteilen ihren Papiermüll ringsherum. „Das ist wirklich ein Ärgernis für uns“, seufzt Wedding.
Auch nördlich von Alt-Hochdahl sind freiwillige Müllsammler unterwegs: Marion Amirany, Silke Weiß, Gisela Papkalla und Hündin Ebby suchen neben der Straße Feldhof nach Dreck.
„Hier liegt alles, was die Autofahrer aus dem Fenster schmeißen“, sagt Silke Weiß. Ein Stück weiter die Straße hinunter, kurz vor dem Neandertal, sind die Ehemänner von Weiß und Papkalla zugange. Hier liegt weniger Müll, aber die beiden Männer befreien den schmalen Fußweg von Erde, Laub und Ästen. Die siebenjährige Alamea Weiß hilft mit.