Kabarettist begeistert mit Wortakrobatik
Jochen Malmsheimer sorgt für volle Stadthalle.
Seinen Auftritt in der Erkrather Stadthalle wird nicht nur den Fans, die für ein ausverkauftes Haus sorgten, sondern wohl auch dem wort- und stimmgewaltigen Oberhausener Kabarettisten in besonderer Erinnerung bleiben. Dem begeisterten Publikum wegen der hintersinnigen Wortakrobatik, mit der Jochen Malmsheimer sie mit seinem Programm „Ermpftschnuggn tr¢gå! — Hinter dem Staunen kauert die Frappanz“ ab dem ersten Satz in den Bann zog.
Den „schönen Mann um die 50“ (Malmsheimer über Malmsheimer) wegen einiger Geräusch-Einlagen aus dem Zuschauerraum. Diese brachten ihn beim ersten Mal zwar kurzfristig aus dem Vortrag über „jede Menge Missverständnisse, Unverständnisse und Einverständnisse “, im zweiten Teil des Programms baute er sie als Running-Gag einfach mit ein.
Als das laute Klirren zum wiederholten Mal erklang, verwarnte er alle Erkrather, „die anscheinend immer mit einem Schuhlöffelchen aus dem Haus gehen“, sich doch auf ihre Hände zu setzten, damit dieser ihnen nicht mehr aus denselbigen fallen könne.
Der eine oder andere Zuschauer stellte in der Pause, beim Vorbeigehen am letzten Stuhl in seiner Reihe fest, wie das „Schuhlöffelchen-Klirren“ zustande kam: Die metallenen Schilder mit der Reihenkennzeichnung lösten sich bereits bei leichter Berührung aus ihrer Befestigung und sorgen beim Aufkommen auf den Hallenboden für jenes markante Geräusch.
Und so wird der „Liebhaber der deutschen Sprache“ seinen „Psalmen der Sorge“ über die Hose und ihr Herabgleiten bis in für Betrachter „unappetitliche Tiefen“ und über das Verkommen des Fernsehens von einem Hort der Bildung zu einem „Kübel der Werbesoße“ nach dem Auftritt am Fundort des Neandertalers möglicherweise einen über die „Schuhlöffel-Stadt Erkrath“ hinzufügen.
Die Geräuschkulisse des Donnergrollens, die die Gardinenpredigt jeweils einleitete, würde dann um ein gewichtiges „Klirren“ erweitert werden können — Made in Erkrath.