Kultur Café startet mit neuem Programm
Bunte Mischung aus Vorträgen, Kleinkunst, Lesungen und Musik warte auf die Besucher.
Erkrath. Unter dem Titel „Der 13. Monat, Text und Töne — Erich Kästner und Edward Kennedy „Duke“ Ellington“ ging das KulturCafé in Erkrath am Mittwoch in die neue Runde. Bereits seit acht Jahren gibt es diese Veranstaltungen. Organisatorin Elke Nußbaum beschreibt das Konzept als „bunte Mischung aus Vorträgen, Kleinkunst, Lesungen und Musik“. Gemeinsam mit Ursula Moldon, der Leiterin der Volkshochschule (VHS) Erkrath, organisiert sie im Rahmen des KulturCafés sechs Veranstaltungen pro Jahr. Immer sind ein oder mehrere Künstler zu Gast, die Vorträge oder Lesungen halten, sei es literarisch oder musikalisch, auch ein Kabarett habe es bereits gegeben, sagt Ursula Moldon. „Es ist ein Kulturtreff für Kleinkunst“, erklärt Elke Nußbaum.
Ursula Moldon, VHS
Sie hat einst das KulturCafé ins Leben gerufen, erzählt sie, da genau dies in Erkrath gefehlt habe. „Wir wollten genau so etwas aufbauen“, sagt auch Ursula Moldon, die sich über das rege Interesse der Besucher freut. Je nach Vortragsthema kämen auch mal vierzig Besucher in die Stadtbücherei. Die Künstler entdeckt Nußbaum durch den Besuch von Konzerten oder literarischen Veranstaltungen in anderen Städten. Sie sei viel unterwegs und stelle den direkten Kontakt zu den Künstlern her, erzählt sie.
Als Künstler zu Gast waren an diesem Abend The Down Town Three, zuständig für die Musik, sowie der Rezitator Peter Bochynek. In dieser Konstellation waren sie nun bereits zum vierten Mal im KulturCafé, „was zeigt, wie gern wir sie immer wieder einladen“, sagt Nußbaum zur Begrüßung. Sie kombinierten Kästners Literatur raffiniert mit Jazzmusik von Ellington. Es gab Vorträge über beide Künstler; Peter Bochynek trug Gedichte von Kästner vor, zwischendurch lockerte er seine Rede auf mit Texten, entnommen aus verschiedenen Biographien über den Autor. Die Vorträge wechselten sich ab mit Musik sowie der Biographie von Ellington, rezitiert von Klavierspieler der Down Town Three, Werner Geck.
Bochynek und Geck arbeiten schon lange zusammen, das Programm sei mehr oder weniger durch Zufall entstanden, sagen sie. Die Idee haben sie durch das gemeinsame Geburts- sowie Todesdatum der beiden Künstler bekommen, nun sind sie überrascht, wie viele Parallelen es tatsächlich gibt. „Beide haben für ihre Kunst eine raffinierte Ausdrucksform gefunden“, sagen sie, „beide sind noch lebendig.“ Die Referenten übertrugen diese Lebendigkeit auf das Abendprogramm, denn sie legten beide einen sehr lebhaften Vortragsstil an den Tag, der beim Publikum sehr gut ankam. Es wurde viel geklatscht, gelacht, geschmunzelt und mit der Musik gefühlt. Den Künstlern gefällt das Auftreten in Erkrath: Die Bücherei schaffe eine sehr angenehme Atmosphäre, so Bochynek. Das literarische Programm passe sehr gut zu den Büchern. Als Nächstes steht am 11. Mai ein Abend zu Ehren des Todestages Günter Grass auf dem Programm — wiederum mit Elke Nußbaum als Referentin.