NRW Kulturcafé startet wieder durch
Erkrath · Mit Literatur und Musik geht es durch den Herbst. Auftakt ist am 6. Oktober.
(hup) Die Kulturcafé-Reihe der Volkshochschule gibt es seit mehr als zehn Jahren. Die Veranstaltungen sind ein beliebter Treffpunkt für jene, die sich von neuen Perspektiven überraschen und anspruchsvoll unterhalten lassen wollen. Nach der Corona-Pause geht es jetzt weiter mit dem Kulturprogramm in der Stadtbücherei im Bürgerhaus Hochdahl.
Das erste Café der Saison wird am Mittwoch, 6. Oktober, 19.30 bis 21 Uhr, von der Germanistin Elke Nußbaum gestaltet. Thema sind, wie passend, „Seuchen in der Literatur von der Antike bis zur Gegenwart“. Ob Corona, Cholera oder Pest – wer, wenn nicht die Literatur, ist geeignet, sich mit dem Thema Epidemie/Pandemie auseinanderzusetzen, fragt Elke Nussbaum. Die Literatur könne andere Perspektiven einnehmen und die Lesenden vermeintlich ferne Ereignisse nachvollziehen lassen – zwecks Erkenntnisgewinn und Warnung. Zudem ermögliche sie den Blick durchs Brennglas auf Ängste, Hoffnungen, Träume und Alpträume und sei ein Zerrspiegel unserer Verhaltensweisen.
Das literarische Motiv der Infektionskrankheit verweise stets auf eine gesellschaftliche Krise. Beweise dafür liefern Giovanni Boccaccio („Das Decamerone“), Daniel Defoe („Die Pest in London“), Edgar Allan Poe („Die Maske des roten Todes“), Thomas Mann („Der Tod in Venedig“) oder Albert Camus („Die Pest“). Wer mehr erfahren möchte, kann das Café gegen 8 Euro Eintritt besuchen.
Am Mittwoch, 27. Oktober, stellt der psychologische Psychotherapeut Dieter Funke von 19.30 bis 21 Uhr seine Sichtweise der berühmten „Odyssee“ aus der Feder von Homer vor, die vom Heimweg des Helden aus dem Trojanischen Krieg in seine Heimat Ithaka handelt. Sein Aufenthalt auf den Inseln und seine Rückkehr in sein Haus sind aber mehr als „nur“ eine historische Erzählung. Ihren Sinn erfasse man erst dann, wenn man die Abenteuer als ein Bild für die Reise zum eigenen Selbst verstehe, meint der Therapeut. Die Teilnahme an diesem Kulturcafé-Abend kostet zehn Euro.
Dem (1700 Jahre bestehenden) jüdischen Leben in Deutschland ist die dritte Veranstaltung am Mittwoch, 17. November, gewidmet. Mit dem Duo „Tangoyim“ geht es auf eine musikalische Reise durch Osteuropa bis hin zur versunkenen Welt des jüdischen Shtetl und weiter ins Amerika der 20er Jahre. Mit Geige, Bratsche, Klarinette, Akkordeon und Gesang interpretiert „Tangoyim“ traditionelle Klezmermelodien, jiddische Lieder und jiddische Tangos. Eintritt: zehn Euro.Für alle Veranstaltungen des Kulturcafés gilt die 3G-Regel (genesen, geimpft, getestet). Um Anmeldung wird gebeten. Ein Besuch ist jedoch auch für Kurzentschlossene möglich. Interessierte melden sich per Mail an vhs@erkrath.de, Telefon 0211/24074305, www.vhs-erkrath.de zu entnehmen.