Kunst im Garten zeigt Werke in freier Natur

An einem einzigen Nachmittag im Jahr findet die Freiluftausstellung in Erkrath statt.

Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Dort wo man über allem thront— die Silhouette der Landeshauptstadt in der Ferne wähnend und die Irrungen des Neanderthals unter sich — liegt das niederbergische Shangri-La. Durch die kleine Stichstraße Steinkaule kommen Reiter, um zum Pferdehof zu gelangen. Einmal im Jahr für einen einzigen Nachmittag sind hier die Liebhaber der schönen Muse zur Freiluftausstellung „Kunst im Garten“ in der Mehrzahl. Künstlerin Marga Fidelak hat hier jahrelang gewohnt und in ihrem Bauerngarten jährlich einmal ihre Malereien der Öffentlichkeit vorgestellt.

Als sie vor vier Jahren gen Düsseldorf zog, zog auch die Tradition der Open Air-Exposition um, und zwar in den benachbarten Märchengarten von Familie Leckenbusch auf jener verträumten Steinkaule. Fidelak brachte die Begeisterung über diesen wahrgewordenen Idyll-Event auf den Punkt: „Das kann gerne noch weiter zur Tradition werden.“ Die fehlenden Galeriewände haben nicht nur befreiende Eigenschaften: Wind und Wetter zwingen die drei beteiligten Künstlerinnen zur Kreativität. Als Kippschutz hat Fidelak ihre Rahmen mit Pufferpolstern umhüllt. Sollte es wieder einmal regnen, liegen wie in Wimbledon Plastikplanen zum Abdecken bereit.

Auch Uschi Rustler zeigte erneut ihr Schaffen: „Ich male gerne sehr warm, farbig und abstrahierend; man kann immer noch ein bisschen Realität erkennen.“ Untypisch detailgetreu für ihren Stil fällt sofort das geheimnisvolle Portrait „Frau mit Hut“ ins Auge. Rustler ist vor drei Wochen aus Südtirol zurückgekehrt und hat die dortige für ihre urige Eindrücklichkeit bekannte Architektur in Bilder einfließen lassen; das Schloss Tirol etwa in gewischtem Acryl scheint wie durch einen Schleier betrachtet.

Die dritte Künstlerin im Bunde ist Eva Fieth, deren Figuren das Naturareal regelrecht bevölkerten. Diese Wesen scheinen miteinander verwandt, doch bestehen sie aus unterschiedlichstem Materialien wie gekerbtem Holz, gebranntem Ton oder gar gegossener Bronze. Die abstrakt gestaltende Marga Fidelak übt sich derweil in ungewohnt raumgreifender Manier. Sie hat sich unlängst zum Ziel gesetzt, doch einmal dominante Flächen in starken Kontrastfarben herzustellen.