Mann spricht kleine Kinder an: Eltern zwischen Sorge und Panik
Die Polizei hat nach eigenen Angaben keine Handhabe — versichert jedoch, den Erkrather im Blick zu haben.
Erkrath. Kinder gehen von der Schule nach Hause und werden dabei von einem fremden Mann angesprochen. Er bittet sie, ihn nach Hause zu begleiten. Sie könnten doch gemeinsam etwas essen.
So eine Szene soll sich laut des Berichts einer Mutter im Internet an einer Bushaltestelle an der Kreuzstraße in Erkrath abgespielt haben. Sie schreibt, dass ihre Tochter von einem Mann angesprochen wurde. Diese sei aber dann sofort nach Hause gelaufen. Auch eine Freundin ihrer Tochter sei angesprochen worden.
Mittlerweile haben sich Mütter, Väter und viele andere Bürger über den Fall im Internet ausgetauscht. Sie fordern ein sofortiges Einschreiten der Polizei. Andere machen Vorschläge, wie die Kinder besser geschützt werden können. Mancher schlägt vor, die Schulen in Erkrath zu informieren, damit Lehrer das Thema mit den Schülern besprechen.
Dies ist bereits geschehen. Eine Mutter hat Kontakt zur Johannesschule, einer städtischen katholischen Grundschule, aufgenommen. „Daher ist uns der Fall bekannt“, sagt Schulleiterin Regina Bergermann. „Das Wichtigste ist, dass keine Panik verbreitet wird. Wir sprechen grundsätzlich immer mit den Kindern darüber, was sie tun sollen, wenn sie von Fremden angesprochen werden. Wir sagen ihnen ganz deutlich, dass sie ,Nein’ sagen sollen, wenn sie zu irgendetwas aufgefordert werden“, sagt Bergermann. An die Eltern appelliert sie, mit den Kindern ebenfalls zu sprechen.
Der Polizei ist der Mann bekannt. Sie bestätigt den Fall. „Es haben sich schon mehrere Eltern in der Erkrather Wache gemeldet und von dem Mann berichtet“, sagt Polizeisprecher Frank Sobotta. Grundsätzlich könne er die Sorgen der Eltern verstehen. „So etwas macht auch uns ein ungutes Gefühl. Aber derzeit gibt es kein Straftatbestand. Der Mann hat die Kinder nicht angefasst oder zu irgendetwas gezwungen. Und einfach ansprechen ist nicht strafbar“, sagt er.
Dennoch sei die Polizei bei solchen Fällen sehr sensibel. „Deshalb waren und sind Beamte auch verstärkt draußen und schauen sich die Situation an. Kollegen haben den Mann auch schon konkret angesprochen. Er ist also gewarnt, dass wir ihn im Blick haben.“