Schaukeln an Bushaltestellen sollen das Warten verkürzen
Die SPD in Erkrath schlägt das als ernst gemeintes Projekt für den Nahverkehr vor.
Erkrath. Auf den Bus zu warten kann zur Geduldsprobe werden. Und manch einen plagt dabei die Langeweile. Wie schön wäre es da, sich einfach an einer Bushaltestelle die Zeit zu vertreiben. Zum Beispiel auf Schaukeln. Hört sich skurril an, ist aber ein ernst gemeinter Vorschlag der SPD-Fraktion in Erkrath.
In einem Antrag stellt sie Bushaltestellen mit integrierten Schaukeln vor. Solche Spaßmacher stehen beispielsweise im kanadischen Montreal. „Aber warum sollte sie es nicht auch am Hochdahler Markt geben? Das wäre doch etwas, um die Stadt attraktiver zu machen. Und das ist unser Ziel“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Detlef Ehlert.
Die Erkrather hingegen sind geteilter Meinung, wenn es um die etwas eigenwillige Form einer Haltestelle geht. Marie Laubach (19) ist von der Idee begeistert. „Das wäre ein Hingucker. Ich würde sie nutzen“, sagt sie. „Allerdings ist das eher etwas für größere Städte. In Hochdahl würden die wahrscheinlich schnell kaputtgemacht werden“, sagt sie. Wenn so etwas überhaupt in Erkrath Sinn mache, dann im Stadtteil Alt-Erkrath.
Das Problem mit Zerstörungen sieht auch Ina Lingen (37). „Vandalen hätten da ihre wahre Freude dran“, sagt sie. „Aber gut finde ich die Idee trotzdem. Gerade für mich als Mutter wäre das super. Dann könnte ich Niklas einfach draufsetzen und er hätte Abwechslung, wenn wir auf den Bus warten“, sagt sie.
Während die Mutter des zweijährigen Niklas die Schaukeln befürwortet, findet Marc André Tings (37) die Idee der SPD total daneben. „Das ist doch völliger Unsinn“, sagt er. Bevor überhaupt an solche „Kinkerlitzchen“ gedacht werde, sollte sich die Politik dafür starkmachen, dass an Haltestellen mehr Sitzgelegenheiten installiert werden. „Denn davon gibt es zu wenig. Die Menschen sitzen auf kalten Steinen.“