Neue Chance für Skateranlage
30 Kinder und Jugendliche setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein: ein Platz zum Skaten in Alt-Erkrath. Bei den Politikern stoßen sie auf offene Ohren.
Erkrath. Da staunten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses nicht schlecht, als die Tür zum Ratssaal aufging und etwa 30 Kinder und Jugendliche samt Skateboards und Scootern im Rahmen standen. Mit dem Besuch hatten die Politiker zwar gerechnet, nicht aber in dieser Größenordnung. „Dieser Andrang zeigt, wie wichtig ihr Anliegen ist“, stellte Grünen-Fraktionschef Reinhard Knitsch fest — und meinte damit den Wunsch der Jugendlichen.
„Wir brauchen einen Platz zum Skateboarden, für unsere Scooter und zum BMX-Fahren“, sagte der 16-jährige Alexander Lory. „Und zwar hier in Alt-Erkrath.“ Zwar gebe es eine Skateranlage in Hochdahl, „aber die ist für uns nur schwer zu erreichen. Dahinzukommen kostet Zeit und vor allem Geld“. Bisher sei nichts anderes übrig geblieben, als beispielsweise unter der Markthalle oder auf dem Bavierplatz zu skaten. „Das aber zum Leidwesen vieler Passanten, die sich ständig über uns beschweren“, sagte Alexander. „Aber wir wissen nicht, wo wir sonst fahren sollen.“
Zur Untermauerung seines Anliegens präsentierte der Nachwuchs den Ausschussmitgliedern eine mehr als hundert Namen umfassende Unterschriftenliste.
Bei den Politikern stieß der Wunsch auf ein durchweg positives Echo — zumal sie von den konkreten Vorstellungen der Jugendlichen beeindruckt waren. „Von der Ausstattung her könnten wir uns so etwas wie auf der Anlage in Hochdahl vorstellen“, sagte Alexander Lory. Und: Als Standort in Alt-Erkrath käme ja vielleicht das Areal der Multifunktionsanlage am Gödinghover Weg in frage, „weil wir genau wissen, dass es aussichtslos ist, einen ganz neuen Standort zu finden“.
Ein Eindruck, der von Amtsleiter Krüger bestätigt wurde: „Das war damals schon ein ziemlicher Akt mit der Realisierung der Multifunktionsanlage, weil sie in einer Wasserschutzzone liegt.“ Heute sei dieser Standort in der Tat der ideale für die Belange der jungen Leute, könnte für die Skater und Scooter beispielsweise mit transportablen Rampen ergänzt werden.
Von den Jugendlichen erntete Uwe Krüger zustimmendes Nicken. Sie waren sichtlich erleichtert, dass sie in der Ausschusssitzung auf derart offene Ohren stießen. Bereits vor fünf, sechs Jahren war darüber nachgedacht worden, in Alt-Erkrath eine Skateranlage zu errichten. Weil diese Trendsportart damals jedoch langsam außer Mode zu geraten schien, entschied man sich für die Multifunktionsanlage mit Basketball- und Volleyballfeld. Uwe Krüger: „Wir hatten eine Umfrage an allen Schulen gestartet, was lieber gewünscht sei: eine Skater- oder eine Multifunktionsanlage? Die Tendenz ging damals klar in Richtung Letzterem.“ Inzwischen jedoch, so müsse man sich belehren lassen, habe sich das Interesse wieder gedreht.