Institution in Hochdahl Ungewöhnliche Formate überzeugen
Erkrath · Das Ökumenische Bildungswerk Hochdahl lädt wieder zu anspruchsvollen Veranstaltungen ein. Die Programmgestalter haben sich wegen Corona an für sie ungewöhnliche Formate herangewagt – mit Erfolg.
(nm) Einmal im Monat lädt das Vorbereitungsteam des Ökumenischen Bildungswerks Hochdahl (ÖBH) im Herbst und Winter zu Veranstaltungen ein. Auf dem Programm stehen dort seit 1969 verschiedenste theologisch-geistliche, gesellschaftspolitische und kulturelle Themen, die im Schnitt 70 bis 90 Zuhörer – auch über Erkraths Grenzen hinaus – anlockten. Bis Corona 2020 die Planungen durcheinander warf.
„Durch Corona sind wir flexibler geworden“, zieht Ursula Schulte, Mitglied des Vorbereitungsteams, ein positives Fazit aus der Pandemie, die dafür gesorgt hat, dass im vergangenen Winterhalbjahr zahlreiche Veranstaltungen nicht stattfinden konnten. So die eine Seite. Die andere Seite: Durch die Corona-Einschränkungen hat sich das Ökumenische Bildungswerk Hochdahl an ein ganz neues Format gewagt und zwei Veranstaltungen kurzerhand online als Zoom-Event zu den Interessenten „nach Hause gebracht“.
Die Idee dazu hatte Gerlinde Zwirnmann, die Jüngste im ÖBH-Team, gemeinsam mit einer Kollegin vom Katholischen Bildungsforum Ratingen, das zum Teil die Veranstaltungen des Bildungswerks mitfinanziert. „Durch die Zoom-Veranstaltungen konnten wir einen weiteren Teilnehmerkreis hinzugewinnen“, so Zwirnmann. Jüngere und auch weiter entfernt lebende Menschen lernten auf diese Weise das Ökumenische Bildungswerk Hochdahl kennen und schätzen. „Wir haben gemerkt, dass den Leuten etwas fehlt, wenn unsere Veranstaltungen ausfallen“, sagt Jürgen Kahl und nennt einen weiteren Vorteil der Online-Veranstaltungen: „Referenten, die wir sonst nie nach Hochdahl holen könnten, können so ins Programm aufgenommen werden.“
Aufgrund des Erfolgs und der erweiterten Möglichkeiten wird es auch im aktuellen Winterhalbjahr ein Zoom-Event geben: Zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Kirche“ referiert am 17. Februar 2022 Anna-Nicole Heinrich aus Regensburg. Die 25-Jährige ist Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und Vorstand der Evangelischen Jugend in Deutschland. In ihrem Vortrag wird sie auf die Frage des Bildungswerks eingehen, wie sie der Kirchenaustrittswelle entgegentreten will.
2022 macht der in Haan aufgewachsene Theologe und Philosoph Julian Tappen am 13. Januar den Auftakt mit der Suche nach Antworten auf die Frage „Wo hat Gott die Seele versteckt?“. Sechste und letzte Veranstaltung des Herbst-/Winter-Semesters bestreitet am 17. März 2022 Ulrich Pahlke, Direktor des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen, mit einem ganz weltlichen Schwerpunkt, den sogenannten Ewigkeitslasten des Bergbaus. Unter dem Titel „Nachbergbau: Das schwierige Erbe des Steinkohleabbaus im Ruhrgebiet“ zeigt der Wissenschaftler auf, dass die Bergbau-Folgelandschaften an Rhein und Ruhr auf lange Sicht nicht nachsorgefrei sind.