Peer Steinbrück besucht Awo-Treff
Der SPD-Abgeordnete diskutiert über Senioren- und Flüchtlingsarbeit in Hochdahl.
Erkrath. Es war kurz nach 15 Uhr, und es war schon sein vierter Termin an diesem Tag. Ex-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, Bundestagsabgeordneter für den Mettmanner Südkreis, besuchte am Dienstag den Awo-Treff im Bürgerhaus Hochdahl. Ganz Profi, der er ist, spulte er den Termin in der ihm eigenen schnoddrigen Sachlichkeit ab und ließ sich nicht anmerken, dass er eigentlich im Stress sein müsste. Silke Dietz, Hausherrin des Awo-Treffs, führte die kleine Delegation flott durch alle Räume. Im ersten Raum war eine Gruppe Seniorinnen dabei, Fensterbilder auszuscheiden. „Hier wird gebastelt“, erklärte Dietz und Peer Steinbrück schielte auf den Kuchen. „Hier ist natürlich alles selbst gebacken“, beantwortete Dietz die Frage des Alt-Ministerpräsidenten von NRW. „Keine Männer hier“ stellte dieser fest. Einen Raum weiter sah es mit der Männerquote etwas besser aus, da hier Canasta und Rommé-Cup gespielt wurde, natürlich ebenfalls bei Kaffee und Kuchen. „Doppelkopf spiele ich gerne“ kommentierte Steinbrück und mahnte mit einem Augenzwinkern: „Aber nicht mogeln! Denken Sie daran: Bei Spielen geht es nicht um Leben oder Tod, sondern um viel mehr“. Man schlug auch einen Bogen vom Seniorentreff zur benachbarten Flüchtlingsunterkunft. In dem Raum, wo sonst Sitzgymnastik stattfindet, schlafen nachts die Sanitäter und Security-Leute der Notunterkunft (NUK). Derzeit leben 88 Menschen im Bürgerhaus, und das ist bereits die siebte Besetzung, weiß Orga-Chefin Astrid Abel.
„Das Zusammenleben klappt hier besser als in den meisten Kommunen“ so Abel. „Es ist für uns schwierig, wenn Flüchtlinge wieder gehen, da sie uns schnell ans Herz wachsen“. Beim Karneval hätten sich Flüchtlinge ganz interessiert hereingeschlichen und beim Kochtag selbst verkleidet. „Sie halten den Senioren die Türen auf und fragen, ob sie helfen können“, erzählt Silke Dietz.