Regenbogenschule: Rat will Spielverbot lockern

Die Mini-Tore wurden schon vor der Ratssitzung entfernt. Stadtverordnete sprechen von einem Skandal.

Unterfeldhaus. Fakten hat die Stadt im Bezug auf die Minitore an der Grundschule in Unterfeldhaus schnell geschaffen. Die umstrittenen Ballspiel-Tore am Millrather Weg haben Mitarbeiter kurzerhand abgeflext — wenige Stunden bevor der Rat über ihre Genehmigung sprechen wollte. „Das ist ein Skandal“, sagte Ratsmitglied Reinhard Knitsch (Grüne).

„Die hätten stattdessen besser den Müll im Bavierpark eingesammelt“, sagte für die FDP Inge Berkenbusch. Alle Fraktionen kritisierten, dass die Tore so schnell wieder entfernt worden sind. Durch eine Satzungsänderung soll Ballspielen jetzt generell erlaubt werden. Dann könnten die Minitore in wenigen Monaten wieder auf dem Schulhof aufgebaut werden.

Der Schulverein hatte Spenden gesammelt, damit die kleinen Tore an der Schule montiert werden konnten: „Wir haben das alles über die Stadt abgewickelt“, sagt die Fördervereins-Vorsitzende Petra Schönwald dem Rat. Es war aber eben nur ein Teil der Stadtverwaltung.

Während einige Mitarbeiter die Tore aufbauten, bemängelte das Schulamt die Anlage im Nachhinein als ordnungswidrig: „Das Ballspielen ist auf allen Erkrather Schulhöfen untersagt. Anwohner haben sich über die Minitore beschwert, sie haben ein Recht auf Entfernung“, erläuterte Schulamtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann.

„Es ist kein Skandal, wenn sich die Verwaltung an rechtliche Vorgaben hält“, verwahrte sich Bürgermeister Arno Werner (CDU) gegen die Kritik der Fraktionen: „Die Satzung ist vom Rat diskutiert und beschlossen worden. Da kann man doch nicht sagen: Wir sehen im Einzelfall mal von unserer Regelung ab, weil es uns gerade so passt.“

„Nach der Satzung ist eigentlich fast alles verboten“, stellte Schönwald fest. Wenn ein Ratsbeschluss das Problem ist, dann müsse der eben geändert werden — das forderten alle Fraktionen. „Man kann auch mal für Kinder sein. Erkrath hat wenig genug davon“, sagte Inge Berkenbusch. Kinderlachen dürfe nicht als Lärm gewertet werden, fand Reinhard Knitsch. „Es ist nicht haltbar, Ballspiele zu verbieten“, sagte Detlef Ehlert von der SPD.

„Wir sind ja nicht gegen Ballspiele. Man muss aber sehen, was möglich ist“, erwiderte Werner. Die Verwaltung werde zur nächsten Ratssitzung eine Beschlussvorlage ausarbeiten. Selbstverständlich dürften Schulkinder Ballspielen, sagte Schwab-Bachmann.

Die Tore müssten aber außerhalb der Schulzeit und in den Ferien weggeräumt werden, damit nicht jeder nach Belieben damit spielt: „Das Problem war, dass die Tore fest verankert waren.“