Reitsport: Julia Frantzen - Sieg gleich im ersten Turnier
Rund 800 Teilnehmer starteten im Reitstall Hanten. Die WZ begleitete Julia Franzen bei ihrer Premiere.
Erkrath. Stolz holt Julia Franzen noch einmal ihre goldene Siegerschleife hervor und steckt sie sich an die Brust. Nun ist es geschafft: Die Aufregung ist fort und die Freude da. Vor wenigen Minuten machte die 21-ährige Hildenerin den ersten Platz in der E-Dressur (einfache Klasse) beim diesjährigen Sommerturnier im Reitstall Hanten.
Jetzt wird nur noch entspannt, den anderen Wettbewerben zugesehen und etwas getrunken. Und auch die sechsjährige Stute Fräulein Smilla hat sich noch eine Portion Gras und ein paar Leckerchen verdient, bevor sie in den Anhänger gebracht wird. „Es passt einfach zwischen den beiden“, erklärt Gitta Kysler diesen beträchtlichen Erfolg.
Erst seit sechs Wochen trainiert sie das Gewinnerteam, das von da an einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht hat. „Julia lernt zwar noch, aber Fräulein Smilla ist mit ihrer ruhigen und coolen Art ein ideales Dressurpferd.“ Schon bei drei von vier Turnieren hat das deutsche Reitpferd den ersten Platz gemacht. Bei zwei von ihnen saß jedoch Reitbeteiligung Fabian Heydemann (15) auf dem Rücken.
„Ich bin heute das erste Mal angetreten“ sagt die glückliche Gewinnerin Julia. „denn ursprünglich wollte ich nie Turniere reiten.“ Bereits mit sechs Jahren begann sie ihre „Karriere“ in einer Reitschule. Damals allerdings noch nicht so erfolgreich wie heute. „Ich bin oft runter gefallen“, gibt Julia zu. „Nach zwei Jahren habe ich es wieder sein gelassen. Dann bekam ich allerdings mein erstes Pferd.“
Mit einem Haflingerpony entdeckte sie das Reiten wieder neu für sich. Für Julia, die tagsüber im Büro arbeitet, ist es einfach das perfekte Hobby. Das Pferd als ein Partner, der allerdings auch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. „Ich habe schon früh gelernt, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Denn ich musste immer alles alleine machen.“
Ausmisten, Füttern, Putzen — jeden Tag fährt Julia zu Fräulein Smilla, die im Reitstall Stemmer in Hilden untergebracht ist. Nur an zwei Tagen kümmert sich Fabian um die Stute. „Da darf es kein ‚ich habe heute keine Lust’ geben’“, sagt Julias Mutter, die sich heute zum ersten Mal traut, Fräulein Smilla ein Leckerchen vor die Nase zu halten. „Ich habe eigentlich Angst vor Pferden“, sagt sie und lächelt.
Aus dem Weg gehen konnte sie, wie alle anderen Zuschauer, den großen Tieren an diesem Wochenende nur schwerlich. Denn nicht nur auf den beiden Reitplätzen, sondern auch auf dem gesamten Gelände des Reitstalls Hanten wimmelte es von morgens bis abends von Pferden, ihren Besitzern und zahlreichen Ständen rund ums Reiten.
Insgesamt 800 Teilnehmer hatten sich für das Turnier angemeldet. Ob für die Eignungsprüfungen am Freitag, den Dressurwettbewerben am Samstag oder das Springen am Sonntag. „Das sind 100 Teilnehmer mehr als im letzten Jahr“, stellt Karin Hanten fest. „Wir wollen die Zahlen aber nicht unbedingt noch höher an die Spitze treiben. Denn die Veranstaltung soll weiterhin ein gemütliches Erlebnis für die Reiter und unsere Gäste bleiben.“
Wie in den Jahren zuvor, gab es etwas Neues zu erleben, sei es die Polospieler-Show oder eine Charity-Aktion: Beim Kühemelken oder Hufeisenwerfen, konnten die Gäste nicht nur Spaß haben, sondern gleichzeitig auch an das Kinderhospiz Regenbogenland Düsseldorf spenden. „Bei so viel Resonanz, kann man auch etwas Gutes tun“, sagt Hanten.