Sandheider Markt - Gähnende Leere trotz Umbaus
Nach der Sanierung des Sandheider Markts bleiben Passanten und Kunden weiter aus.
Hochdahl. Die Sonne scheint, es ist warm — beste Voraussetzungen also, um draußen zu sitzen, einen Kaffee oder ein Kaltgetränk zu genießen und einen netten Plausch zu halten. Doch stattdessen herrscht auf dem Sandheider Markt in Hochdahl gähnende Leere. Weit und breit ist kein einziger Passant oder Kunde zu sehen — obendrein haben die meisten Geschäfte geschlossen. Dabei ist es 10.30 Uhr. Lediglich die Wasserkaskade ist in Bewegung.
„Das ist eigentlich immer so“, sagt Miyese Gözyuman, die seit dem 1. April zur Brechtstraße hin einen kleinen Friseursalon betreibt. „Ich kann mich über mangelnden Kundenbesuch wirklich nicht beklagen“, sagt sie im WZ-Gespräch. „Aber im Innenhof, dem eigentlichen Sandheider Markt, herrscht tote Hose.“ Sie mutmaßt, dass der Platz hinter den Häuser- und Geschäftsfassaden zu versteckt ist. „Manche Leute wissen vielleicht gar nicht, dass das Zentrum dort liegt.“
Dabei hatten sich Stadt und Land die Neugestaltung des Subzentrums, das bis dahin einen ziemlich trostlosen Eindruck machte, rund 1,6 Millionen Euro kosten lassen. Mittlerweile ist es nach mehreren Jahren zwar schmuck hergerichtet, aber trostlos ist es trotzdem geblieben. Dass der Sandheider Markt trotz aller Mühen weiterhin ein Mauerblümchendasein fristet, ist mittlerweile auch bei der Verwaltung und der Politik angekommen. So sollen Hinweisschilder aufgestellt werden, die auf den bislang verwaisten Sandheider Markt hinweisen. „Das ist aber noch im Werden“, sagt der Technische Beigeordnete Fabian Schmidt. „Zum einen geht es darum, was draufsteht, zum anderen darum, wo die Schilder postiert werden.“ Dass aber dermaßen „tote Hose“ herrsche und trotz schönsten Wetters wirklich keine Menschenseele zu sehen sei, habe er nicht gewusst.
Den tristen Eindruck bestätigt auch Nilüfer Sert, die vor der Bäckerei zur Sandheider Straße hin einen Kaffee genießt. Manchmal — vor allem nachmittags — seien zwar ein paar Passanten und Kunden zu sehen. „Aber das hält sich echt in Grenzen.“
„Man sieht den Markt einfach nicht“, sagt Anwohnerin Marianne Dalmus. „Dabei sind die Ladenlokale doch sehr ansprechend.“ Sie schlägt der Stadt vor, mal über einen Wochenmarkt nachzudenken. „Und Veranstaltungen wären auch nicht schlecht. So etwas lockt die Leute an“, ist sie überzeugt.
Songül Tay, die in der Bäckerei arbeitet, wünscht sich eine Apotheke. „Schließlich wohnen hier viele ältere Menschen.“ Über mangelnde Arbeit kann sich die junge Frau übrigens nicht beklagen. „Bei uns läuft der Laden gut“, sagt sie. „Aber wir liegen ja auch direkt an der Sandheider Straße und nicht versteckt im Innenhof.“