Sie sehen, dass Sie nichts sehen

Viele Straßenschilder sind derart verwittert, dass sie völlig unleserlich sind. Die Verwaltung sichert Abhilfe zu.

Erkrath. Normalerweise sollten Straßenschilder insbesondere Autofahrern, aber auch Fußgängern und Radlern den Weg weisen und ihnen anzeigen, wo sie sich gerade befinden. In Erkrath — und zwar in sämtlichen Stadtteilen — steht derjenige, der eine bestimmte Straße sucht, allerdings auf verlorenem Posten. Wind und Wetter haben den Schildern teilweise derart zugesetzt, dass sie kaum bis gar nicht mehr zu lesen sind.

Bestes Beispiel ist die Kreuzung Bergische Allee/Kempener Straße. Wer vom Neandertal aus kommend nach rechts in die Kempener Straße einbiegen will, kein Navigationsgerät und keine ungefähren Ortskenntnisse hat, fährt an der Kreuzung mit Sicherheit vorbei. Denn statt „Kempener Straße“ ist auf dem Schild lediglich „. . . em . . . ener Straße“ zu lesen — übrigens auch mit Brille.

Ähnliches gilt selbst für die vielbefahrene Bergische Allee. Obwohl die Verbindung zwischen dem Hildener Kreuz und dem Neandertal erst kürzlich für mehrere Millionen Euro vom Landesbetrieb Straßen NRW erweitert, saniert und ausgebaut worden ist, ist der Straßenname — zumindest, wenn man aus Richtung Kempen kommt — kaum noch zu identifizieren.

„Die Schilder leiden im Laufe der Jahre unter den Witterungsbedingungen“, sagt der Leiter des städtischen Tiefbauamtes, Heinz-Peter Heffungs. So, wie beispielsweise der Hinweis auf das Henschesgäßchen in Alt-Erkrath, direkt gegenüber vom „Rosenhof“. Nicht nur, dass der Name unleserlich ist — obendrein ist der Hinweis, dass der Weg bei Eis und Schnee nur auf eigene Gefahr benutzt werden kann, nur noch zu erahnen.

Ob an der Gink, an der Morper Allee, an der Unterbacher oder an der Schimmelbuschstraße — immer wieder gibt es Straßenschilder, die kaum bis gar nicht zu lesen sind, weil die schwarzen Buchstaben auf weißem Grund entweder ausgeblichen und vermoost sind oder weil sich Grünspan breitgemacht hat.

„Natürlich kontrollieren unsere Mitarbeiter die Schilder — und zwar bei ihren täglichen Routinefahrten durchs Stadtgebiet. Aber sie fahren nicht extra wegen der Straßenschilder raus“, sagt Tiefbauamtschef Heinz-Peter Heffungs. Gleiches gelte für den Fall, wenn Hinweisschilder von Bäumen oder anderem Grün verdeckt würden. „In solchen Fällen werden wir natürlich sofort aktiv“, so Heffungs. Wobei es bei den gelben Straßenschildern immer darauf ankomme, ob es eine Stadt- oder Landstraße sei.

Überpinselt werden die ausgeblichenen Straßenschilder nicht. Sie werden ausgetauscht — bei einem Stückpreis von 40 bis 50 Euro würde sich alles andere auch nicht rentieren, sagt Heffungs.