Richtfest in Hochdahl Forum Sandheide nimmt weiter Formen an
Erkrath · An der Hildener Straße wurde Richtfest für die neue Halle des künftigen Zentrums für soziale Dienstleistungen gefeiert. Die Kosten für das Gesamtprojekt liegen bei 8,2 Millionen Euro.
Eigentlich hätte das Richtfest für die neue Halle des Forums schon im September und nicht bei Nieselregen im November stattfinden sollen. Doch die Stadt hatte damals Probleme gemeldet: „Es gibt Verzögerungen durch den Gerüstbauer. Dadurch verschieben sich auch die Dacharbeiten. Und für das Bürogebäude mussten einige Ausschreibungen, vor allem für die Lüftung, wiederholt werden. Es kommt also auch noch zu Verzögerungen beim Innenausbau“, hieß es im September auf Anfrage aus dem Rathaus. Immerhin das Hallendach ist jetzt gedeckt und konnte von Dachdeckermeister Christian Sauter mit dem traditionellen Richtspruch („Glück sei künftig in diesem Haus, die Eintracht fliehe niemals daraus“) versehen werden. Anlass für Bürgermeister Christoph Schultz, allen beteiligten Institutionen zu danken, sprich dem Architekten Guido Kammerich, den Mitarbeitern der Stadtverwaltung und nicht zuletzt dem Land NRW, das sich mit satten 7,4 Millionen Euro an dem insgesamt 8,2-Millionen-Projekt Forum Sandheide beteiligt.
Steigende Umbaukosten für den ehemaligen Firmensitz mit Halle hatten zwischendurch für Wirbel gesorgt. Denn letztlich musste erheblich mehr umgebaut und saniert werden, als die klamme Stadt es vor dem Kauf der Immobilie registriert und vor allem auch finanziell kalkuliert hatte. Bei gründlicher Bestandsaufnahme des Gebäudes hatte sich die gesamte elektrotechnische Anlage als sanierungsbedürftig erwiesen, bei Brandschutz und Statik musste nachgearbeitet werden und die Modernisierung der alten Hochregal-Lagerhalle war schließlich komplett verworfen worden. Sie sei schlichtweg zu hoch für die veränderte Nutzung und ein Neubau auch nicht wesentlich teurer, hieß es aus dem Rathaus.
Vor allem bei der CDU, die – aus Kostengründen – von Anfang an gegen das Projekt Soziale Stadt Sandheide und das dazugehörige Forum war, sorgten diese Entwicklung für Unmut. Die anderen Ratsparteien waren auch nicht begeistert, sahen aber letztlich keine andere Möglichkeit, als den Beschluss durchzuziehen. Auf Sanierung und Umbau zu verzichten, sei in dieser Situation unmöglich.
„Die Anträge für die 90-prozentige Förderung durch das Land waren 2017 von der Verwaltung zu stellen, die in Erkrath klar unter Führung von Wahlbeamten der CDU steht, und die Verwaltung hatte die Kostenschätzungen zu erarbeiten. Diese sind deutlich zu niedrig ausgefallen. Eine nachträgliche Korrektur der Förderanträge ist nicht möglich“, merkte damals beispielsweise die BmU an.
Läuft jetzt alles nach Plan, soll das Forum (mit Photovoltaik-Anlage auf dem Bürodach) im Sommer 2022 bezugsfertig sein.
Die neue Halle und das umgebaute Bürogebäude an der Hildener Straße beherbergen dann den Sozialdienst SKFM (Hauptnutzer) mit Kleider- und Möbelkammer, die Erkrather Tafel, die überschüssige Lebensmittel einsammelt und an Bedürftige ausgibt, den Sportverein TSV Hochdahl, der dort Reha- und Breitensport anbietet, den Verein „Die Werkstatt“, der in seinem Reparaturcafé unter anderem defekte Haushaltsgeräte wieder flott macht, und das Internationale Kulturzentrum (IKZ) mit Angeboten für Kinder verschiedener Nationalitäten (vorrangig aber aus dem osteuropäischen Raum): Krabbelgruppen, Sprachkurse, Hausaufgaben- und Nachhilfebetreuung, Tanz- und Musikgruppen.
Mit seinen vielfältigen Angeboten soll das Forum, so die Idee von Stadt und beteiligten Institutionen, ein soziales Informations-, Beratungs- und Begegnungszentrum für alle Erkrather sein.