Erkrath Solarstrom erhellt Bernsau-Villa
Erkrath. · Petra Hanten-Dang hat die Fabrikantenvilla für erneuerbare Energien aufgerüstet. Sie hat noch einige Projekte auf ihrer Liste.
Käme Greta Thunberg einmal zum Übernachten, würde sie sich sicher schon recht wohlfühlen mit dem Bed-and-Breakfast-Service in der Fabrikantenvilla. Für den Kaffeebereiter mit Kapselsystem müsste allerdings noch eine Alternative gefunden werden. Sicher kein Problem, denn Hausherrin Petra Hanten-Dang ist Feuer und Flamme für erneuerbare Energien und den sparsamen Umgang mit Ressourcen – und das nicht erst seit „Fridays für Future“ für mehr Umweltschutz trommelt.
„Das Wasser wird bei mir schon von Anfang an per Solarenergie aufgeheizt“, sagt Petra Hanten-Dang. Seit März 2015 bietet die Erkratherin mehrere Zimmer mit Frühstück in einer adretten 300-Quadratmeter-Villa an der Neanderstraße an. Geschickt kombiniert sie darin Modernes und Antikes. Im April 2014 hatte sie das zuletzt abgewohnte historische Haus gekauft und dann mit tatkräftiger Unterstützung von Familie und Freunden rundum saniert – und dabei von Anfang an Wert auf eine moderne, umweltfreundliche Grundausstattung gelegt. Von den Stadtwerken hat sie zum Beispiel gleich eine Anlage einbauen lassen, die das Trinkwasser mit Hilfe eines Salzgemischs filtert und weicher macht. Das schone die Rohre und alle mit Wasser betriebenen Haushaltsgeräte, mache jeden Duschgang zur Freude und das Wasser aus dem Hahn zum Trinkgenuss, erzählt sie. Sie hat noch einige Projekte auf ihrer Liste, die Schritt für Schritt verwirklicht werden sollen.
Das ist schließlich nicht zum Nulltarif zu haben. „Aber was nützt mir eine Photovoltaik-Anlage auf dem Rathausdach?“, fragt die gelernte Kauffrau. Sie möchte ihr Geld in die Zukunft investieren und hat sich für eine solche Anlage auf dem eigenen Hausdach entschieden. Errichtet wurde sie im Dezember 2019 von einer in Erkrath ansässigen Firma. Kostenpunkt: 20 000 Euro. Über eine App kann die Hausbesitzerin nun genau nachvollziehen, wie viel Strom verbraucht wird und wie viel über die Anlage mit Hilfe der Sonneneinstrahlung produziert wird. So hat sie zum Beispiel die Hälfte des im Februar bislang benötigten Stroms mit ihrer eigenen Produktion abdecken können. „Geld verdienen kann man damit natürlich nicht. Aber mir gefällt der Gedanke der Selbstversorgung, ohne CO2 als umweltschädliches Nebenprodukt.“ Das Prinzip „moderne Technik trifft historisches Haus“ wurde auch gleich als vorbildhaft empfunden, wie sie berichtet: „Mein Nachbar von gegenüber, der auch ein historisches Haus besitzt, hat sofort Interesse gezeigt. Er will jetzt auch Photovoltaik für sein Dach.“
Von den Plänen des Nachbarn in Sachen Elektromobilität hat sich wiederum Petra Hanten-Dang inspirieren lassen – und spielt gedanklich die Möglichkeiten einer eigenen Stromtankstelle auf ihrem Grundstück durch. „Meinen Gästen mit E-Auto oder E-Bike könnte ich damit einen zusätzlichen Service anbieten. Bis jetzt hatte ich noch keinen Gast mit E-Auto. Aber sicher ist das die Zukunft.“