Stadt informiert über Baupläne

Auf dem unter Naturschutz stehenden Cleverfeld soll eine neue Feuerwache gebaut werden.

Foto: Achim Blazy

Erkrath. Bei einer Bürgeranhörung können nicht nur Fragen gestellt, es kann auch Kritik geäußert werden — und es ist davon auszugehen, dass es in diesem Fall viele kritische Stimmen gibt, vor allem aus der Anwohnerschaft. Auch die Grünen und die BmU (Bürger mit Umweltverantwortung haben bislang keinen Frieden gemacht mit dem von CDU und SPD getragen Ratsentscheid von 2013, auf dem Cleverfeld an der Bergischen Allee in Hochdahl eine neue Feuerwache zu bauen. Es gilt, aus einsatzstrategischen Gründen, als bester möglicher Standort.

„Es ist und bleibt eine Schnapsidee, eine unter Naturschutz stehende Fläche wie das Cleverfeld für dieses Projekt auszuwählen“, so sieht es der Fraktionschef der Grünen, Reinhard Knitsch. Seine Partei beharrt weiterhin auf einem Neubau/Umbau im Bestand am jetzigen Feuerwehr-Standort Schimmelbuschstraße, um Grünflächen zu schonen.

Auch die BmU kann sich mit den Bauplänen für das Cleverfeld nicht anfreunden, wenngleich sie, wie die Grünen übrigens auch, die Notwendigkeit einer neuen Feuerwache nicht infrage stellt: Immerhin knubbeln sich an der Schimmelbuschstraße derzeit 50 Feuerwehrleute in einem Domizil, das vor 30 Jahren für 20 gebaut worden war. „Das ist unzumutbar“, sind sich alle Politiker einig — und auch darin, dass ein Neubau so schnell wie möglichkommen muss.

Die BmU-Fraktion hat daher beantragt, als Ersatz für das für die neue Feuerwache aufzugebene Naturschutzgebiet im Bereich Cleverfeld ein neues Naturschutzgebiet nördlich von Millrath auszuweisen, eine etwa 3,6 Hektar große Fläche nördlich von Millrath, zwischen der S-Bahn Trasse und dem Naturschutz- und FFH-Gebiet Neandertal.

Damit Anwohner gar nicht erst gerichtlich gegen die Feuerwache klagen, etwa wegen der durch nächtliches Ein- und Ausrücken der Einsatzfahrzeuge sowie die Anfahrt der ehrenamtlichen Kräfte mit Autos zu erwartenden Lärmbelästigung, will die Verwaltung im Vorfeld Gespräche mit den Betroffenen führen, um Bedenken auszuräumen. Laut Gutachten werde sich der Lärm im gesetzlichen Rahmen halten. Blaulicht und Martinshorn müssten die Anwohner dagegen hinnehmen.

Wer sich noch vor der Bürgeranhörung über das Projekt informieren will, für das eine aufwändige Umwidmung vom Naturschutzgebiet zum Bauland nötig ist: Die Planunterlagen hängen noch bis heute, 26. Januar, im Fachbereich Stadtplanung, Umwelt, Vermessung, Schimmelbuschstraße 11-13, zweite Etage, Zimmer 300 von 9 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr aus. Zusätzlich können die Unterlagen auf der Internetseite der Stadt (www.erkrath.de) unter „Bauen, Planen & Verkehr“ und dann „Bebauungspläne“ eingesehen werden. Der Geltungsbereich für die Baupläne liegt im Stadtteil Hochdahl an der Bergischen Allee und wird im Norden durch die rückwärtigen Grundstückgrenzen der Wohnbebauung Am Weinbusch begrenzt, im Osten durch die Bergische Allee, im Süden durch Wald, im Westen durch das Flurstück 431 und durch Wald. Die öffentliche Bürgeranhörung findet heute um 18 Uhr im Rathaus, großer Sitzungssaal, Bahnstraße 16 in Alt-Erkrath statt. hup