Umbruch in Erkraths Schulen

An mindestens fünf Standorten sind Änderungen geplant. Was allerdings genau passieren soll, ist noch nicht entschieden.

Erkrath. Die Albert-Schweitzer-Hauptschule schließt im kommenden Jahr, die Bavier- und die Grundschule Falkenstraße sollen auch räumlich zusammengelegt werden, die Förderschulen sollen aufgelöst und die Grundschule Sandheide muss saniert werden.

„Eigentlich geht es aktuell um fünf Schulstandorte“, sagt Schulamtsleiter Ulrich Schwabmann und verweist auf den am Dienstag tagenden Ausschuss für Schule und Soziales.

Auf dessen Tagesordung findet sich auch der Punkt „Schulstandorte“, der eine Reihe von Fragen und möglichen Antworten, aber noch keine abstimmungsreife Lösung für die Politiker in dem Fachgremium bereithält.

„Wir sollten ohne entsprechende Rechtsgrundlage nichts entscheiden“, sagt Schwab-Bachmann. Dennoch fordert die Stadt ein Votum von der Politik, um ganz unterschiedliche Lösungsansätze für die Schulstandorte untersuchen und kostenmäßig berechnen zu lassen.

Ein Beispiel: Die Bavier- und Grundschule Falkenstraße sollen als Grundschule Erkrath zusammengelegt werden — am Standort an der Falkenstraße oder an der Freiheitstraße.

Dort müsste allerdings dringend saniert, die Räume auf die Bedürfnisse von Grundschülern zugeschnitten werden. Geschätzte Kosten: gute sieben Millionen Euro. „Dann können wir aber auch über einen Neubau nachdenken“, sagt Schwab-Bachmann.

„Damit hätten wir dann ein paar Jahrzehnte Ruhe in dieser Problematik und einen zentralen Grundschulstandort.“

Er empfiehlt allerdings, das Schulrechtsänderungsgesetz abzuwarten, das im kommenden Jahr in Kraft treten und sich im wesentlichen mit Inklusion befasst. „Darin geht es zum Beispiel um die Förderschulen, die dann keinen Bestandsschutz mehr hätten und aufzulösen sind“, erläutert der Schulamtsleiter.

Die Friedrich-Fröbel-Schule am Rathelbecker Weg würde das nicht sofort treffen, ist sie doch Kompentenzzentrum, deren Bestand gerade bis 2014 verlängert wurde. Aber spätestens dann steht auch dieser Standort zur Debatte.

Im Gespräch sind aktuell sogenannte Unterstützungszentren, in denen ein kleiner Kreis von Schülern (für Erkrath wird die Zahl auf 20 bis 30 geschätzt) fit für reguläre Schulen gemacht wird.

„So ein Unterstützungszentrum ließe sich zum Beispiel an der Grundschule Sandheide oder an der Freiheitstraße andocken“, sagt Schwab-Bachmann. Die Entscheidung, ob und wo es entstehen könnte, trifft der Stadtrat.

Würden die Schulstandorte Falkenstraße und Rathelbecker Weg aufgegeben, fallen auch die Sporthallen dort weg. „Wir müssten dann Ersatz schaffen, zum Beispiel durch eine neue Dreifachsporthalle an der Freiheitstraße“, sagt Schwab-Bachmann.

Weil jede Entscheidung zu einem der Schulstandorte weitreichende Konsequenzen nach sich zöge, empfiehlt sein Amt, die unterschiedlichsten Lösungsansätze überprüfen und vor allem berechnen zu lassen. „Bislang liegen uns ja nur Schätzungen vor“, sagt er.