Alt-Erkrath Rat lehnt gefordertes Wimmersberg-Werkstattverfahren ab

Erkrath. · BmU und Grüne hatten beantragt, dass die Bürger über ein offenes Verfahren am Konzipieren des Wohnquartiers beteiligt werden.

Auf dem Gewerbegebiet soll ein Wohnquartier entstehen.

Foto: Catella

Nur 24 Stunden nach dem Bürgerworkshop, bei dem der aktuelle Stand der Planung zum Wohngebiet Wimmersberg vorgestellt worden war, wurde das derzeitige Verfahren erneut in Frage gestellt. BmU und Bündnis 90/Die Grünen hatten in der letzten Sitzung des Planungsausschusses den gemeinsamen Antrag gestellt, dass die Entwicklung des Wimmersbergs zu einem Wohnquartier nicht an erster Stelle von der Firma Catella, sondern in einem Werkstattverfahren mit Beteiligung eines unabhängigen Managementbüros und einer Fachjury geplant werden soll. Dies wurde nun abschließend im Stadtrat diskutiert. BmU und Grüne sehen demnach einen Interessenskonflikt zwischen den Erkrather Bürgern und dem Investor, der nur von einer unabhängigen dritten Partei moderiert werden könne. Die Stadtverwaltung könne das nicht alleine leisten, hieß es.

Zur Erinnerung: Der Investor Catella hatte von Anfang an Wert auf Transparenz gelegt und seit September drei Bürgerdialoge sowie nun den Workshop zur Bürgerbeteiligung freiwillig angeboten. Wimmersberg-Anwohner hatten zuvor kritisiert, dass die Bürger-Äußerungen bei den bisherigen Informationsveranstaltungen von Catella nicht protokolliert worden wären. Das gehöre aber dazu. Sonst sei nicht überprüfbar, welche Anregungen tatsächlich in das Bauprojekt einfließen und welche nicht. Bürgerbeteiligung müsse ein transparentes Verfahren und keine Alibi-Veranstaltung sein.

Peter Knitsch (Grüne) nahm im Rat Bezug auf den Workshop vom Vortag und erklärte: „Mein Eindruck war, dass viele Fragen noch offen sind“.

Auch Bernhard Osterwind (BmU) konnte nicht erkennen, ob Bürgeranregungen in die Pläne eingeflossen seien. Dem widersprach Wilfried Schmidt (CDU): Auch er habe sich die Präsentation angeschaut und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass das Verfahren hochkomplex und die bisherigen Ergebnisse sehr gut seien. „Das Rad jetzt auf null zurückzudrehen, halten wir für falsch. Wir wollen dieses Verfahren weitergehen“, sagte auch Detlef Ehlert (SPD). Osterwind beantragte eine namentliche Abstimmung, die mit 13 zu 24 gegen die Verfahrensänderung ausfiel. Das bedeutet Grünes Licht für Catella.