Zum Bühnenjubiläum wird’s komisch
Die Theatergruppe „Spotlight“ wird 20 Jahre alt. Zum runden Geburtstag gibt es zwei Komödien mit insgesamt drei Aufführungen.
Erkrath. Was 1996 mit dem Krimiprojekt „Die Ecke“ in der evangelischen Kirchengemeinde begann, ist in Erkrath längst zu einer festen kulturellen Institution geworden: Ende Februar und Anfang März wird die Theatergruppe „Spotlight“ ihren 20. Geburtstag mit zwei neuen Komödien und Fingerfood feiern.
Michael Kastner ist von Anfang an dabei. Heute ist er das letzte der Gründungsmitglieder und leitet gemeinsam mit Alexander Zacharias die Theater-Truppe, die jeweils freitags im Joachim-Neander-Haus probt. Zum Jubiläum inszenieren die 13 Aktiven gleich zwei Stücke. Bei „Kidnapping“ von Christoph Eckert werden die Zuschauer Zeugen einer Entführung mit unvorhersehbaren Wendungen. Ebenso überraschend auch die Shakespeare-Adaption „Shake Macbeth“ von Heinz Laier: In vielen witzigen Dialogen führen drei Schauspieler durch den Klassiker.
Doch damit nicht genug: „Die beiden Komödien haben wir in ein Rahmenprogramm gefasst, das von alten Bekannten aus Spotlight-Inszenierungen der vergangenen Jahre gestaltet wird“, verrät Michael Kastner. So werden Petrichio und Katharina aus „Die Widerspenstige“ ebenso vertreten sein wie der Weltreisende Phileas Fogg aus „In 80 Tagen um die Welt“, das Spotlight in diesem Jahr auf die Bühne brachte. Zum Geschehen auf der Bühne wird dem Publikum ein dreigängiges mediterranes Fingerfood-Menü von „Stockies Bistro“ serviert. Deshalb werden die Zuschauer im Saal des Joachim-Neander-Hauses an Tischen Platz nehmen, weshalb erstmals platzgebundene Eintrittskarten verkauft werden. Der Verkauf ist bereits angelaufen und die Nachfrage groß, doch noch sind Karten für die Jubiläums-Theatergala verfügbar.
Und was macht den Erfolg von Spotlight aus? Zwar hat keines der Ensemble-Mitglieder eine Theaterschule absolviert und auch Michael Kastner, der von Beruf Bilanzbuchhalter ist, hat sich das Regieführen selbst beigebracht. „Dennoch wollen wir keine Laienproduktion abliefern“, sagt der 37-Jährige. „Wir haben einen künstlerischen Anspruch. Und so wählen wir auch unsere Stücke aus.“
Entsprechend breit ist das Repertoire der Theatergruppe, die Kleist, Lessing und Dürrenmatt ebenso auf die Bühne brachte wie Kishon und Loriot. Einstudiert wird über mehrere Monate, einschließlich eines Probenwochenendes in Dinslaken. Neben dem künstlerischen Anspruch ist Freude an der Arbeit entscheidend: „Was uns Spaß macht, möchten wir dem Publikum abliefern“, sagt Kastner. Auch die Requisiten für ihre Produktionen stellt die Theatertruppe selbst her. Dazu wird die Holzwerkstatt im Gemeindezentrum genutzt. „Wir erfahren großen Rückhalt und Anerkennung in der Gemeinde, aber es redet uns niemand rein.“
In Hochzeiten hatte Spotlight bis zu 20 Ensemble-Mitglieder. „Aktuell sind wir 13. Das ist eine gute Größe, damit jeder eine passende Rolle bekommen kann“, sagt Michael Kastner. Was nicht heißen soll, dass theaterbegeisterter Nachwuchs bei Spotlight keine Chance hätte. In der Jubiläums-Inszenierung wird erstmals auch Kastners siebenjähriger Sohn Philipp zu sehen sein: Als Junge, der im Theater seinen Vater, den Regisseur, sucht.