14 Teilnehmer kochen „Dinner for one“
VHS—Kursus brutzelt das Menü aus dem Sketch.
Haan. Sie hat etwa eine Stunde lang gelauscht, Minze gewaschen und gehackt, Zwiebeln fein gewürfelt und die tiefgekühlten Erbsen langsam auf Raumtemperatur gebracht, als Gisela Eichler sich mit dem schönen Satz vorstellt: „Guten Tag, ich bin das Erbspürree.“ Nicht, dass die Haanerin Erbsen besonders mögen würde, aber diese Aufgabe hat sie gereizt. Zusammen mit Ehemann Jürgen Eichler und 13 weiteren Teilnehmern kochte sie unter der Volkshochschulnummer H10008.
Warum das in die Zeitung kommt? Nun, es geht um den viergängigen Silvesterklassiker Dinner für One. Gekocht wird in der Schulküche an Walder Straße. Mit den Rezepten zum „Dinner for One“ ist es im Internet so wie am 31. Dezember mit dem TV-Sketch selbst: Es gibt jede Menge davon, hat Peter Kannemann herausgefunden. Zusammen mit Steffen Borth ist er der Lotse am Herd.
„Im Netz finden sich in der Regel Rezepte für vier Personen. Die musste ich für 15 Personen hochrechnen“, berichtet Kannemann. Und: Das Menü sollte möglichst dicht am Original sein. Schwierig: Aufgetragen wird im Film immer nur „The Bird“ — das Hühnchen. Oder „The Fish“ — das Schuppentier. Und schließlich kommt eine Beschränkung aus den Grenzen er Schulküche selbst: Mangels Gefrierschrank wurde das Rotweineis zum Obstsalat durch eine Ingwer-Sahne ersetzt.
Los geht’s! Steffi Suhre brät Hühnchen-Brust an. Zusammen mit Axinja Hecht und zwei weiteren Freundinnen kümmert sie sich um die Eröffnung „Mulligatawny Soup“, eine koloniale Hühnersuppe, die in ihrer Haaner Ausgabe später alle bis zum letzten Tröpfchen vom Suppenteller aufsaugen werden. Steffi Suhre will mit ihren Freundinnen kochen. „Das ,Dinner for One’ gucke ich schon lange nicht mehr.“ Da macht Axinja Hecht große Augen. Sie liebt das schwarz-weiße Schauspiel von 1963.
Das bereits erwähnte, sehr britische Erbsen-Minz-Püree umschmeichelt zusammen mit einer feurigen Chorizo-Soße eine mit Ricotta und Spinat gefüllte Hähnchenbrust. Spätestens beim Obstsalat mit Ingwer-Sahne ist niemand mehr im Raum, der diesen Ausflug in die englische Küche bereut.