Neue Regeln auf Abenteuerspielplatz
Gruppen müssen sich jetzt vorher anmelden.
Hilden. Der Abenteuerspielplatz an der Richard-Wagner-Straße ist eine der meistbesuchten Einrichtungen für Kinder in Hilden. Mehr als 15 000 Mädchen und Jungen zählte die Einrichtung der Freizeitgemeinschaft für Behinderte und Nichtbehinderte 2013, das entspricht 62 Kinder an den 242 Wochenöffnungstagen. Die meisten Besucher sind zwischen sechs und 14 Jahre alt, erläutert Leiter Detlef Berning: „Durchschnittlich zwölf Kinder sind unter sechs Jahre alt. Das ist unsere zweite Zielgruppe.“
Die Zahl dieser jüngeren Besucher hat im Vergleich zu 2012 deutlich zugenommen (+12 Prozent). An Wochenenden ist auf dem Abenteuerspielplatz besonders viel los. An 21 Samstagen zählte Berning 946 Kinder, etwa 45 pro Samstag. An schönen Tagen kann es dann schon mal eng werden. „Einmal hatten wir 219 Besucher“, berichtet der Leiter: „Das ist für unsere Tiere stressig. Und die Besucher können den Platz dann auch nicht mehr genießen.“
Deshalb hat der 42-jährige Sozialpädagoge im vergangenen Jahr neue Spielregeln für Gruppen am Wochenende eingeführt: „Sie müssen sich anmelden und werden von einer pädagogischen Kraft betreut. Das kostet pro Stunde zwölf Euro und muss von den Gruppen bezahlt werden.“ Bering empfiehlt eine frühzeitige Anmeldung — damit es mit dem Wunschtermin auch tatsächlich klappt.
Die Tiere auf dem Abenteuerspielplatz üben auf die Kinder eine ganz besondere Anziehung aus. Drei Pferde, zwei Schweine, fünf Ziegen, drei Schafe, Hühner und Kaninchen leben auf dem Gelände. „Und im Bach gibt es Fische und Flusskrebse“, weiß Bering. Kinder können eine Patenschaft übernehmen. So wie Chaima (15) für Wallach „Blaze“. Das Mädchen betreut das Pferd schon seit sieben Jahren: „Er ist echt fit für seine 30 Jahre und lernt sogar immer wieder Neues.“
Im Umgang mit den Tieren lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen, sie entwickeln Sozialverhalten und Einfühlungsvermögen. Das gelte vor allem auch für Kinder aus Familien mit Problemen. „Das Team beobachtet vermehrt ein überaus starkes Bedürfnis nach Fürsorge, aggressive Verhaltensweisen, Stress- und Überforderungssymptome sowie die Unfähigkeit, sich konstruktiv mit Problemen auseinanderzusetzen.“ Dies alles könnten die fünf Erzieher und Sozialpädagogen nicht auffangen, meint Berning: Deshalb arbeite der Abenteuerspielplatz eng mit Jugend- und dem Sozialamt zusammen.