Hilden Stuhlträger ist Hildens neuer Baudezernent
Hilden. · Der 50-jährige CDU-Mann wurde gestern vom Rat für die Dauer von acht Jahren gewählt.
Wer das Rennen macht, war im Vorfeld offen. Der Stadtrat (44 Abgeordnete) hat gestern Peter Stuhlträger zum Baudezernenten gewählt. Er erhielt die Stimmen von CDU (15 Sitze), FDP (3), Grünen (4), AfD (2), (2) und Bürgeraktion (2). Kandidatin Andrea Murauer (Fachbereichsleiterin aus Leichlingen) hatte vor der Sitzung ihre Bewerbung zurückgezogen. Die SPD (16 Sitze) hat sich bei der Abstimmung enthalten. Stuhlträger ist CDU-Mitglied, Murauer parteilos. Trotzdem gab bei dieser Wahl nicht das Parteibuch den Ausschlag.
Wer ist der neue
Baudezernent von Hilden?
Peter Stuhlträger (Jahrgang 1969), CDU-Mitglied, arbeitet seit 1997 bei der Stadtverwaltung Hilden und leitet das Planungs- und Vermessungsamt. Der diplomierte Vermessungsingenieur und Vater von zwei Kindern ist für acht Jahre als Beigeordneter gewählt worden und künftig für das Bauverwaltungs- und Baufsichtsamt, das Planungs- und Vermessungsamt, das Tiefbau- und Grünflächenamt und den Zentralen Bauhof zuständig.
Wer stand gestern im
Hildener Stadtrat zur Wahl?
Auf die Ausschreibung hatten sich zunächst 16 Kandidaten beworben, von denen neun für grundsätzlich geeignet eingestuft wurden. Sieben stellten sich im ersten Schritt den Herausforderungen des Auswahlverfahrens, drei nahmen an einem finalen Einzel-Assessment-Center teil. Andrea Murauer (Jahrgang 1974) erzielte dort das beste Ergebnis. Sie arbeitet seit vier Jahren als Fachbereichsleiterin der Stadt Leichlingen, was faktisch der Arbeit einer Baudezernentin entspricht.
Was bedeutet die Wahl des Stadtrates für Hilden?
Peter Stuhlträger leistet seit Jahren anerkannt gute Arbeit in Hilden. Er muss sich nicht einarbeiten, er ist es bereits. Das spart nicht nur Zeit, sondern kann auch hilfreich sein, denn Stuhlträger übernimmt ein sehr schwieriges Amt. Es gibt praktisch kein Bauvorhaben in Hilden, das nicht umstritten ist – sowohl im Stadtrat als auch in der Bürgerschaft. Erst recht in einer fertig gebauten Stadt wie Hilden. Bei der Stadtplanung ergeben sich zwangsläufig Nutzungs- und Interessenkonflikte. Ein Baudezernent muss damit leben, dass er es keinem recht machen kann und häufig öffentlich kritisiert wird. Und dass Entscheidungen von Bürgern und Investoren angefochten und von Gerichten überprüft werden.
Außerdem kennt Stuhlträger durch seine jahrelange Rathaus-Erfahrung bereits die Strukturen in der Hildener Verwaltung und natürlich auch die handelnden Personen. All das führt zu wenig Reibungsverlust durch Kennenlern-Prozesse. „Mein Ziel ist es, dass Hilden lebens- und liebenswert bleibt“, erklärte Stuhlträger im Rat. Er hoffe, dass nun alle zusammen ohne Vorbehalte den richtigen Weg gemeinsam finden. Hintergrund dieser Aussage: Stuhlträger war nicht der Kandidat der SPD und von Birgit Alkenings. Vor der Abstimmung meldete sich daher SPD-Chef Torsten Brehmer noch einmal zu Wort: „Wir machen uns unglaubwürdig, denn wir haben gemeinsam festgelegt, dass es eine Bestenauswahl geben wird – wir hatten eine beste Kandidatin, die heute nicht hier ist.“ Ablehnen werde die SPD Stuhlträger allerdings nicht, die Fraktion enthielt sich später geschlossen. Damit vermieden die Sozialdemokraten ein klares Zeichen gegen den neuen Baudezernenten und signalisierten, dass sie professionell zusammenarbeiten wollen. Als Stuhlträger das Ergebnis „Einstimmig“ übermittelt wurde, wirkte er entsprechend überrascht.