Angeklagter schweigt zu Raubvorwurf
47-Jähriger soll ein Ehepaar überfallen haben.
Ein 47-jähriger Gelegenheitsarbeiter muss sich seit gestern wegen zweier Raubüberfälle auf das selbe betagte Ehepaar in dessen Unterhaaner Haus im Winter 2011/2012 verantworten. Zusätzlich wirft die Staatsanwaltschaft dem vielfach vorbestraften Familienvater eine ähnliche Tat mehr als ein Jahr später in Remscheid vor.
Der Angeklagte schweigt vor dem Landgericht Wuppertal zu allen Anklagepunkten und zu mutmaßlichen Mittätern, nach denen die Polizei noch fahndet. Die Taten in Haan hatten im Frühjahr vor drei Jahren sogar die Fernsehfahnder von Aktenzeichen XY auf den Plan gerufen. Mehrere Männer waren im Abstand von kaum drei Wochen in das Haus ihrer Opfer eingedrungen. Dem Hausbesitzer, damals 83 Jahre alt und inzwischen verstorben, sprühten sie Pfefferspray ins Gesicht.
Unter Drohungen und Misshandlungen, auch gegen seine zwei Jahre ältere Frau, fragten sie bei dem zweiten Überfall gezielt nach einem Safe. Nachdem der ihnen gezeigt wurde, rissen sie ihn kurzerhand heraus und nahmen ihn mit. Er enthielt Goldmünzen für mehr als 14 000 Euro. Offensichtlich gibt es Anhaltspunkte, dass es der Angeklagte von Anfang an auf dieses Gold abgesehen haben könnte, denn die Staatsanwaltschaft wertet den ersten Einbruch als Raubversuch - obwohl die Täter dabei mutmaßlich zwei Handtaschen mit 1000 Euro Bargeld und einen kompletten Satz Schlüssel zum Haus mitgehen ließen. Das Gericht wird in der nächsten Woche erste Zeugen vernehmen. Darunter ist auch ein 40-jähriger Remscheider, der derzeit wegen versuchten Totschlags vor Gericht steht. Fortsetzung vor der 6. Strafkammer im Landgericht am 9. Juni, 9.15 Uhr.