Ausgezeichnet: Die Ehrengabe für Engagement und Einsatz

Die Stadt Haan hat gestern verdienten Personen und Gruppen die Ehrengabe verliehen, unter anderem dem Club Soroptimist International Haan.

Haan. Ilka Riege fühlt sich durchaus geehrt. „Das macht ein schönes, warmes Gefühl“, sagt die Präsidentin des Soroptimist International Club in Haan. „Die Ehrengabe der Stadt Haan ist für uns eine ganz große Anerkennung, weil sie ein offizielles Dankeschön ist.“ Schließlich engagieren sich ihre Clubschwestern seit 30 Jahren, ohne im Hinterkopf zu haben, dass sie dafür eine Auszeichnung erhalten.

Die internationale Vereinigung Soroptimist International (SI) ist die größte internationale Serviceorganisation berufstätiger Frauen. Vor mehr als 80 Jahren wurde die Bewegung in den USA gegründet und zählt heute mehr als 90 000 Mitglieder in rund 3160 Clubs in 123 Ländern. Der erste deutsche Club wurde 1930 in Berlin gegründet, die Haaner Vereinigung kann in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern.

Ilka Riege ist seit 17 Jahren bei den Soroptimistinnen. „In den ersten Jahren meiner Berufstätigkeit wurde ich von einer Stadt zur nächsten gereicht. Da brauchte ich einen roten Faden in meinem Leben“, sagt die studierte Politikwissenschaftlerin, die heute als Dozentin an einer Fachhochschule in Berlin arbeitet. „Immer mit offenen Armen empfangen zu werden, ist ein gutes Gefühl.

Dass ihre Wahl auf den Soroptimist Club und beispielsweise nicht auf einen Sportverein oder eine politische Gruppierung gefallen ist, erläutert sie so: „Dort sind es berufstätige Frauen, die einen gesellschaftspolitischen und -verändernden Ansatz haben, das hat mich interessiert.“ Der Club sei unabhängig von Konfession, Partei und Nationalität.

Der Haaner Club besteht zurzeit aus 26 Frauen im Alter zwischen 40 und 80 Jahren. „Alle Frauen müssen berufstätig sein, das ist die einzige Bedingung“, sagt Ilka Riege. „Auch eine Hausfrau gilt als berufstätig.“ Aber: „Wir wollen von jeder Berufssparte nur eine Vertreterin in unseren Reihen haben“, ergänzt sie. Die Begründung: „Wir wollen geistig flexibel bleiben. Das ist nicht der Fall, wenn wir alle dasselbe machen.“

Zwei große Veranstaltungen organisieren die Haanerinnen jedes Jahr. „Dann treten wir nach außen auf und sammeln Spenden“, sagt Ilka Riege. Beim Bürgerfest bauen sie ihre Blumentombola auf und im September laden sie zum Benefiz-Golfturnier ein.

Die Spendengelder gehen an den Flemingtreff und den Verein Kipkel. „Und wir unterstützen auch immer noch große, internationale Projekte in Afrika oder Lateinamerika“, sagt Riege.

Noch bis zum Herbst bleibt die 48-jährige Präsidentin des Haaner Clubs. Zwei Jahre betrug ihre Amtszeit, eine direkte Wiederwahl ist nicht möglich. Ihre Nachfolgerin steht bereits fest: Lichtdesignerin Anne Backhaus.

Kontakt: Ilka Riege, ilka_riege@web.de