Bachstraße: Neue Kita kostet 2,5 Millionen Euro
Die Private Kindergruppe freut sich über 20 000 Euro aus der Versteigerung von Stühlen — die Anschubfinanzierung für den Neubau, den die Stadt unterstützen soll.
Haan. Angesicht der wahrscheinlichen Investitionskosten von 2,5 Millionen Euro für einen neuen Kindergarten an der Bachstraße könnten die 20 000 Euro, die bei der Versteigerung von 110 künstlerisch gestalteten Stühlen zusammengekommen sind, wie der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein wirken.
„Wir sind begeistert über die Höhe des Erlöses unserer Aktion ,Plätze schaffen — ein Kunststück’“, sagt Torsten Fock, Vorsitzender des Trägervereins der Privaten Kindergruppe Haan. „Alles hat reibungslos geklappt und war super organisiert. Und das Geld ist für den Anschub unseres Projektes enorm wichtig. Wenn man am Anfang nichts hat, wird es schwierig.“
Die Begeisterung ist den Verantwortlichen immer noch anzumerken. „Wir hatten viel Spaß und die Unterstützung, die wir erfahren haben, war toll“, schwärmt auch Kita-Leiterin Stephanie Mörchel. Beim Radfahren war ihr die Idee gekommen, die Aktion mit den Stühlen zu starten.
Jetzt konzentrieren sich die Frauen und Männer der Privaten Kindergruppe auf den geplanten Neubau, der fünf Kitagruppen Platz bieten soll. „Wir haben das Projekt von allen Seiten durchgerechnet“, sagt Jeannine Schmidt, zweite Vorsitzende des Trägervereins. 2,5 Millionen Euro soll der Bau kosten, den die Private Kindergruppe über die Aufnahme von Krediten finanzieren will. „Wir haben jetzt einen konkreten Antrag an die Stadt gestellt“, sagt Fock.
Die sieht vor, dass die neue Kita unter der Regie des Fördervereins der Privaten Kindergruppe Haan gebaut wird. „Der Förderverein soll Bauherr werden“, erläutert Fock. „Dafür benötigen wir das Grundstück von der Stadt als Erbpacht, einen Zuschuss von 170 000 Euro und einen monatlichen Mietzuschuss.“ Die Entscheidung, ob der Verein bauen kann und die erforderlichen Zuschüsse erhält, muss der Stadtrat treffen.
Von der Alternative, die die Stadt auch prüft, das jetzige Gebäude zu sanieren und zu modernisieren und damit an jetzigen Standort zu belassen halten die Planer, allen voran Architekt Jochen Siebel wenig.
Denn der Neubau soll an den Rand des ehemaligen Schulgrundstücks rücken, damit der Rest der Fläche besser vermarktet werden kann. „Im Bestand zu bauen ist immer teurer als neu zu bauen“, sagt er. Auch aus städteplanerischen Gesichtspunkten wäre der Neubau sinnvoll. Und: „Was passiert mit der Einrichtung und den 70 Kindern während der Modernisierung des Gebäudes?“