Brücke am Latumer See 100 000 Euro für Brücken-Neubau
Der Heimatkreis Meerbusch-Lank hat eine Spende erhalten, mit der eine neue Brücke am Latumer See finanziert werden soll. Politik muss grünes Licht geben.
Die marode Holzbrücke am Latumer See wird nun möglicherweise doch neu gebaut. Der Grund: Der Vorstand des Heimatkreises Meerbusch-Lank hat angekündigt, dass er den Neubau finanzieren will. „Wir erhalten dafür eine zweckgebundene Spende in Höhe von 100 000 Euro plus“, kündigen Franz-Josef Radmacher, Vorsitzender des Heimatkreises, und Geschäftsführer Franz-Josef Jürgens an.
Nach Fertigstellung soll die Brücke – so die Pläne des Heimatkreises – in den Besitz der Stadt übergehen. „Nun hoffen wir natürlich auf die Zustimmung der Politik“, sagt Jürgens. Das Thema soll im nächsten Bauausschuss am 5. Februar (17 Uhr, Technisches Rathaus an der Wittenberger Straße) auf der Tagesordnung stehen.
Der Stifter selbst, ein Meerbuscher Bürger, sei bereits vor längerer Zeit auf die Mitglieder des Heimatkreises zugekommen und hatte angekündigt, dass er den Brücken-Neubau aus seiner Privatkasse finanzieren werde, falls sich die Stadt aus dem Projekt herausziehe. „Als sich dann abzeichnete, dass es zum Abriss ohne Neubau kommen würde“, erzählt Jürgens, „hat sich der Plan verfestigt“. Das war im Oktober 2018: Damals hatte die Stadt beschlossen, dass die Brücke aus Kostengründen abgerissen und nicht wieder aufgebaut werden sollte.
Danach ging alles ganz schnell. Dem Stifter selbst ist es allerdings wichtig, dass er noch anonym bleiben kann. „Wenn die Brücke fertig gestellt ist, wird der Stifter aber sicherlich in Erscheinung treten“, kündigt Jürgens an.
Für den Heimatkreis Meerbusch-Lank ist die Brücke eine Herzenssache. „Das Bauwerk war nie etwas zum Überqueren eines Gewässers“, sagt Jürgens: „Sondern vielmehr ein Gestaltungselement in der Landschaft. Und wir als Heimatkreis sind immer an einer Ortsbildverschönerung interessiert.“ Auch vor dem Hintergrund, dass der Latumer See insgesamt als Naherholungsgebiet gestärkt werden soll, sei der Neubau der Brücke ein wesentliches Element. „Mit unserer Schenkung – wenn sie denn angenommen wird – wird der See auf jeden Fall attraktiver“, sagt Jürgens. Die Brücke sei Aussichtspunkt und diene der Erschließung des Rundwegs. „Es ist unstrittig, dass die Brücke ein Aufwertung des Sees wäre.“
Falls der Bauausschuss der entsprechenden Vorlage zustimmt und die Stadt die Schenkung annimmt, wird der Heimatkreis in Zusammenarbeit mit der Stadt die neue Brücke planen und bauen lassen. Welche Materialien dafür verwendet werden sollen und in welcher Bauweise die Brücke entstehen soll, das sei noch völllig offen. Fest steht aber: „Der Heimatkreis übernimmt sämtliche Kosten – quasi ein Rundum-Paket“, sagt Jürgens.
Mit der Neuigkeit geht der Vorstand des Heimatkreises Meerbusch-Lank nun ganz bewusst an die Öffentlichkeit, „damit unsere Mitglieder und die Bürger in Lank Bescheid wissen“. Und mit welchen Reaktionen rechnet man seitens der Politik? „Nun, wir sind auf die Zustimmung der Stadt angewiesen“, sagt Jürgens: „Wir werden sehen, ob es eine Mehrheit gibt.“ Aber man sei optimistisch, weil die Stadt den Neubau „ja nur aus Kostengründen“ abgelehnt habe. Jürgens ergänzt: „Uns ist klar, dass es auch Widerstand und Diskussionen geben wird. Und zwar von den Leuten, die grundsätzlich gegen die Brücke sind.“
Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage weiß von der geplanten Schenkung. Sie sagt: „Unsere Motivation, die Brücke nicht zu ersetzen, hatte finanzielle Gründe. So habe ich nichts dagegen.“