Beim Seeräuberball im Zelt bleiben die Jecken wenigstens trocken
Rund 1400 Narren aller Altersstufen amüsierten sich bei der größten Sause im Kreis auf dem Alten Markt in Hilden.
Hilden. Bevor der Feierfreudige überhaupt das große Festzelt auf dem Markt geentert hat, kommt er in Schunkelstimmung, denn die Bässe wummern ihm schon auf der Mittelstraße ins Ohr. Und wer nun auf dem angesagten „Seeräuberball“ Lackschuhkarneval mit entsprechenden Bühnenauftritten erwartet hätte, wird enttäuscht. Aber positiv! Hier läuft nämlich am Samstag ab 17 Uhr eine fetzige Party. Dem Vernehmen nach übrigens die größte Karnevalsfete im ganzen Kreis. Rund 1400 Jecke aller Altersstufen amüsieren sich zur Stimmungsmusik von DJ Dirk Kern. Schon zum vierten Mal haben sich die „Jecken Fründe“ und die „Kniebachschiffer“ zusammengetan, um im Zeltbau von Marcus Herwig lockere Feierstimmung zu erzeugen: Die Organisatoren, Christian Schumacher, Präsident der Jecken Fründe und Wolfgang Gronen, Schatzmeister der Kniebachschiffer, sind sich einig: „Wir müssen mit der Zeit gehen. Die Leute wollen mehr Party im Karneval.“ Deshalb steht bereits gegen 18 Uhr eine lange, buntkostümierte Schlange vor der Kasse, um für acht Euro pro Karte mitzufeiern. „Wir haben uns hier verabredet, weil die Stimmung immer super ist“, schwärmt Bianca. Was soll man auch in Düsseldorf oder Köln, wo alles viel teurer ist, wenn es sich in der Heimatstadt ebenso schön feiern lässt. „Wir kennen uns schon aus der Schule. Und zu Karneval treffen wir uns immer wieder hier.“ Überhaupt sei Hilden „die schönste Stadt der Welt“, meint auch Marvin.
Gefremdelt wird in diesem Zelt jedenfalls nicht: „Man kennt ja auch immer irgendwen.“ Klar, dass zu späterer Stunde auch das Tanzcorps der Kniebachschiffer und das Prinzenpaar an Bord erwartet wird. Aber eigentlich steht die große Disco-Light bestrahlte Tanzfläche im Mittelpunkt. Und die Regie über die Jecken hat kein Elfer-Rat, sondern der DJ an seiner Sound-Maschine. Er ist einer der vielen ansehnlichen Piraten aus dem „Fluch der Karibik“.