Beim Weltkindertag in der City waren die Kleinen ganz groß
Auf dem Nove-Mesto-Platz war am Sonntag ein riesiger Spiele-Parcours für Kinder aufgebaut.
Hilden. Sie fuhren mit Tretautos durch die Gegend, düsten die große Rollrutsche herunter oder verausgabten sich auf der Hüpfburg: Die kleinen Gäste hatten beim Fest zum Weltkindertag auf dem Nove-Mesto-Platz viel Spaß. Seit mehr als 20 Jahren veranstalten verschiedene Hildener Organisationen und Initiativen zum Weltkindertag im September eine Feier.
Die stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Flüchtlingskinder: Die Mitarbeiter des Hildener Spielmobils hatten nicht nur jede Menge Spielgeräte in die Innenstadt gebracht, sondern auch eine Sammeldose für Spenden. „Wir sammeln bereits seit April, um mobile Spielgeräte für die Flüchtlingskinder zu finanzieren“, sagt Leiter Mike Dörflinger. Diese Kinder haben in den Flüchtlingsunterkünften oft das erste Mal seit langer Zeit überhaupt wieder Gelegenheit, ausgelassen spielen zu können. Doch nicht nur Geld nimmt das Spielmobil entgegen, auch Töpfe, Pfanne oder Windeln werden an die Neuankömmlinge weitergeleitet.
Dörflinger ist es aber auch wichtig, dass die Familien schnell am öffentlichen Leben teilhaben können. „Ich bin mir sicher, dass auch Flüchtlingsfamilien zu unserem Fest kommen“, sagt er. Die Aktionen für die Kinder waren selbstverständlich alle kostenlos. Sie konnten Enten angeln, basteln oder in der Lesemuschel entspannen, während sich die Eltern an den Ständen informierten. Der Kinderschutzbund beispielsweise bietet zahlreiche Angebote für Familien an, etwa ein Präventionsprojekt gegen den plötzlichen Kindstod oder Mutter-Kind-Spielgruppen.
Doch auch beim Kinderschutzbund dominiert zurzeit ein Thema: die Flüchtlinge. „Wir haben in den vergangenen Wochen sehr viel Kinderkleidung gesammelt, sortiert und gepackt“, sagt Geschäftsführerin Christa Cholewinski. Meist bekommen die Helfer kurzfristig Bescheid, dass Kleidung für Kinder in einem bestimmten Alter benötigt wird.
Ob die gepackten Sachen dann wirklich passen, erfahren sie meist erst im Nachhinein — und liefern dann die passenden Größen nach. „Diese Kinder brauchen wirklich alles, von der Unterhose bis zu Schuhen“, ist Cholewinsiks Erfahrung. Sie freut sich über die Spendenbereitschaft der Hildener, appelliert aber auch an die Spender, wirklich nur brauchbare Kleidung abzugeben. Denn sonst haben die Helfer noch mehr Arbeit, fleckige, zerrissene oder schlecht riechende Stücke auszusortieren.