80 statt 145 Flüchtlinge in Steinkulle
Die Stadt Haan bereitet sich auf die Notaufnahme vor.
Haan. In der Turnhalle der Grundschule Unterhaan (Steinkulle) sollen lediglich 80 Flüchtlinge untergebracht werden. Das sagte Bürgermeister Knut vom Bovert gestern in einem Pressegespräch, zu dem er in den Sitzungssaal des Haaner Rathauses eingeladen hatte. Bis dahin war von 145 Flüchtlingen die Rede gewesen.
Allerdings hat die Stadt Haan jetzt auch eine Dringlichkeitsentscheidung gefällt, der zufolge die Sporthalle Gymnasium Adlerstraße als Erstaufnahmeeinrichtung zur Verfügung gestellt wird, sollte das Land die Stadt dazu auffordern. Bislang habe er „versucht, eine solche Einrichtung von der Stadt Haan fernzuhalten“, sagte vom Bovert. Allerdings sei die Gartenstadt die letzte Kommune im Kreis, in der es noch keine solche Einrichtung gibt.
Als Reaktion auf die Forderungen nach öffentlichen Informationsveranstaltungen für die Bürger (zuletzt von der CDU gewünscht) will vom Bovert nun regelmäßig — voraussichtlich alle 14 Tage — zu Pressegesprächen einladen, um über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. Verschiedene Ortteilveranstaltungen, in denen Einzelne zu Wort kommen, halte er nicht für zielführend.
Die Pressekonferenz war hochkarätig besetzt: Für Fragen standen gestern auch Feuerwehrchef Carsten Schlipköter, Baudezernent Engin Alparslan, Wirtschaftsförderer Elmar Jünemann, Peter Sangermann (Stadtplanungsamt), Olaf Tödte (städt. Projektmanagement) , Udo Thal (Sozialamt), Günther Opfer (Kämmereileiter), Gerhard Titzer (Hauptamt), Michael Rennert (Ordnungsamt) und Thomas Rasch (Caritas) zur Verfügung.
Zurzeit kümmert sich eine regelmäßig tagende „Task Force“ der Stadtverwaltung um die Belange der Flüchtlinge. Sie bemühe sich, weitere Wohnungen sowie Hotelzimmer anzumieten. Die Herrichtung der Turnhalle an der Bachstraße sei ab Oktober abgeschlossen (50 Plätze), der Seminarteil der Landesfinanzschule kann ab November mit 40 Plätzen belegt werden. Der Standort Neandertalweg ist ab Januar 2016 mit 45 Plätzen verfügbar.
Für das Gebäude der ehemaligen Firma Rockwell sei ein Beurkundungstermin vereinbart (die Stadt will die Immobilie zum Zweck der Flüchtlingsunterbringung kaufen), die Herrichtungsarbeiten für diesen neuen Standort würden sich voraussichtlich bis ins zweite Quartal 2016 strecken.