Haan/Hilden Veranstalter müssen viele Feste absagen

Hilden/Haan. · Auf das Verbot von Großveranstaltung bis zum 31. August wegen der ­­ Corona-Pandemie, haben bereits einige Veranstalter in Hilden und Haan reagiert.

Tolle Stimmung herrschte 2019 beim Angerfest der Hildener Kniebachschiffer. Für dieses Jahr ist das beliebte Familienfest abesagt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Stadtverwaltungen in Hilden und Haan warten noch auf die Durchführungsbestimmungen des Landes. Aber einige Veranstalter haben schon Konsequenzen gezogen und ihre Feste und Feiern abgesagt. Wie die St. Sebastianer Schützenbruderschaft Hilden. Ihr Schützenfest wird nicht vom 19. bis 22. Juni stattfinden, bestätigt Erster Brudermeister Richard Prell. Es soll auch nicht nachgeholt werden: „Das ist zu viel Arbeit. Wenn wir es gut hinkriegen, kommen wir finanziell mit einem blauen Auge davon.“

Auch das beliebte Angerfest der Kniebachschiffer am 30. und 31. Mai fällt aus. „Wir müssen absagen – leider“, sagt Schatzmeister Wolfgang Gronen: „Das tut sehr weh, nicht nur weil uns die Einnahmen fehlen, sondern auch wegen der Tradition.“

„Die Stadt Hilden muss in den nächsten Tagen eine Verordnung erlassen“, sagt Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand: „Ich gehe davon aus, dass das Wein- und Frühlingsfest am 3. Mai und der Künstlermarkt zur Disposition stehen.“ Auch der Spätmarkt, der im Mai auf dem Ellen-Wiederhold-Platz starten sollte, finde nicht statt. Finanziell werde das Stadtmarketing dadurch nicht belastet, wohl aber die Anbieter auf der anderen Seite.

Das Itterfest (23. bis 26. Oktober) hat Bastian Mey, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Hilden, noch nicht abgesagt: „Wir planen weiter und schreiben deshalb gerade die Aussteller an. Die Verträge sind aber noch nicht raus. Ich glaube, dass es im Oktober erste Lockerungen beim Kontaktverbot gibt.“ Die Haaner Kirmes (26. bis 29. September) ist das größte und wichtigste Fest des Jahres in der Gartenstadt und zieht jedes Jahr zigtausende Besucher aus der ganzen Region an. „Wir bereiten uns vorsichtig auf die Kirmes vor“, sagt Kirmes-Organisator Rainer Skroblies vom Ordnungsamt: „Den Schaustellern ist es wichtig, dass wir das hinbekommen – auch kurzfristig.“ Die Vorbereitungen seien sehr umfangreich: „Deshalb sagen wir nicht ab. Wir haben ja noch vier Monate Zeit.“

Die Haaner Gartenlust ist eine Garten-Messe mit ganz besonderem Flair und großer Anziehungskraft bis in die Region. Am 7. Juni sollte sie zum 15 Mal stattfinden. „Wir sagen ab, das ist leider so“, bedauert Eugenie Govaarts vom Veranstalter-Komitee: „Wir gehen aber davon aus, dass der Gartenherbst am 6. September stattfindet.“

Die Absage werde den Verein „mit Sicherheit ein bisschen Geld kosten“: „Die Aussteller bekommen ihr Geld zurück. Das ist nicht mehr als fair. Zum Glück haben wir noch keine Flyer bestellt“, sagt Govaarts.

Den Haaner Sommer im Zeitraum vom 20. Juni bis 8. August gibt Bürgermeisterin Bettina Warnecke noch nicht verloren. Sie stellt fest: „Wir warten ab und sehen im Moment nicht, dass der Haaner Sommer unter die Kategorie Großveranstaltungen fällt. Bleibt das Kontaktverbot so wie es ist bestehen, muss der Haaner Sommer aber ausfallen.“ Das Vereins-Team will jetzt erst mal weiter planen. „Wir haben selten mehr als 500 Besucher bei einer Veranstaltung“, sagt Dirk Raabe, Pressesprecher des Haaner Sommers und ergänzt: „Vielleicht starten wir in diesem Jahr auch erst im Juli.“

Das Haaner Friedrichstraßen-Fest (30. April bis 1. Mai) fällt wohl aus, schickt sich Veranstalterin Wirtin Sofia Papapetrou in das Unvermeidliche. Sie stellt fest: „Was sollen wir machen? Unser Lokal, die Friedrichstuben, ist geschlossen. Wir richten den Biergarten her, damit wir draußen Gäste bedienen können, wenn das wieder möglich sein wird – mit dem nötigen Sicherheitsabstand versteht sich.“