Biker-Parcours abgerissen
Im Wald am Golfplatz gab es seit 2010 eine illegale Mountainbike-Strecke. Der Wald-Eigner hat ihn jetzt entfernen lassen.
Gruiten. Monatelang hat der Mountainbike-Parcours in dem Wäldchen am Golfplatz Haan-Düsseltal die Gemüter erregt. Auf der einen Seite diejenigen, die den Kurs Marke Eigenbau „gar nicht so schlecht“ fanden — auf der anderen Seite die Naturschützer, die Rehe, Vögel und anderes Getier in ihrer Ruhe gestört sahen.
Seit einigen Tagen ist das wilde Biker-Areal Geschichte. Nach einer Ortsbegehung mit Landschaftswächter Hans-Joachim Friebe, Vertretern des Forstamtes und den Betreibern des Golfplatzes hat die evangelische Hephata-Stiftung als Besitzerin des Wäldchens die Strecke eingeebnet und die Hinterlassenschaften der Mountainbiker, die einen selbst von Experten als „anspruchsvoll“ bezeichneten Parcours angelegt hatten, beseitigt. „Die Eingriffe in die Natur waren einfach zu gravierend“, sagt Gerhard Lück von der Bau- und Liegenschafts-Abteilung der Hephata-Stiftung.
Dabei gehörte die Stiftung, die in der Hauptsache Einrichtungen für behinderte Menschen betreibt, zu den Befürwortern des mehrere hundert Meter langen Rundkurses über Stock und Stein. „Wir finden das nicht so dramatisch“, hatte Hephata-Sprecherin Sonja Zeigerer noch im September vergangenen Jahres gesagt. Wenn sich Jugendliche dort austoben, sei das doch eine gute Sache.
„Diese Einstellung hat sich trotz unserer Entscheidung nicht geändert“, betont Gerhard Lück. „Da waren Jugendliche äußerst kreativ, haben mit Hilfe von Europaletten und anderen Holzkonstruktionen einen tollen Parcours gebaut und sich in der Natur sportlich betätigt — besser geht’s eigentlich gar nicht.“ Aber, so der Hephata-Mann weiter, „mit dem Aufschütten von bis zu drei Meter hohen Lehmwällen, dem Buddeln ebenso tiefer Löcher und dem Freilegen von Baumwurzeln haben sie den Bogen etwas überspannt.“
Gerne hätte Gerhard Lück mal mit den Jugendlichen gesprochen, „mit ihnen nach Alternativen gesucht“. Doch jedes Mal, wenn er vor Ort gewesen sei, „war weit und breit keiner zu sehen“.
Bestätigt wird der Eindruck, dass die Erbauer der Mountainbike-Strecke die Öffentlichkeit mieden, von Revierjäger Karl-August Niepenberg. „Fürs uns sind das alles große Unbekannte“, sagt er. „Niemand hat die Jungs zu Gesicht gekriegt. Weder ich noch die Greenkeeper des direkt anschließenden Golfplatzes. Und die sind tagtäglich auf dem Gelände unterwegs.“
Im Frühjahr des vergangenen Jahres war der illegale Parcours erstmals aufgefallen. „Die Radfahrer machen den Wald kaputt und vertreiben die Tiere“, sagte Landschaftswächter Hans-Joachim Friebe damals. In dem Wäldchen leben und brüten sogar Bussarde.