Förderschule statt Wohnungen
Der Kreis Mettmann bekundet Interesse an dem Gebäude der Grundschule Bachstraße. Die wird bereits 2012 geschlossen.
Haan. Sinkende Schülerzahlen und fehlendes Geld für dringend notwendige Investitionen haben das Aus der Grundschule an der Bachstraße längst besiegelt. Bisher nicht bekannt war dagegen, dass die Schließung ein Jahr früher als geplant erfolgt, und dass der Kreis Mettmann Interesse an dem Schulgebäude hat.
Wie die für die Grundschulen zuständige Kreis-Schulrätin Jeanette Völker im jüngsten Haaner Schul- und Sportausschuss klarstellte, ist schon 2012 Feierabend. „Die beiden ersten Klassen in diesem Sommer werden an der Steinkulle gebildet“, erklärte Jeanette Völker die frühere Schließung. Hinzu komme, dass im Sommer nächsten Jahres eine vierte Klasse die Bachstraße verlasse. Demnach blieben dann lediglich zwei Klassen erhalten. „Das reicht nicht für einen geregelten Schulbetrieb“, sagte die Schulrätin.
Weil die Grundschul-Filialen Steinkulle und Bachstraße zusammen die Grundschule Unterhaan bilden und die Steinkulle als alleiniger Standort übrig bleibt, herrscht 2012 ein Platzproblem. „Dann müssen an der Steinkulle schon im nächsten Jahr Container aufgestellt werden“, machte Schulleiter Marc Braun deutlich. Der Standort soll um vier Klassenräume erweitert und dreizügig geführt werden.
Allerdings zeichnet sich eine Lösung ab, was die Zukunft des Schulgeländes angeht. Bisher war geplant, die Turnhalle und das Gros der Gebäude abzureißen, um Platz für Wohnhäuser zu schaffen.
„Inzwischen gibt es eine offizielle Anfrage des Kreises Mettmann“, sagte Haans Schuldezernentin und Kämmerin Dagmar Formella. Und zwar mit dem Inhalt, das Gebäude anzumieten oder zu kaufen. Wie sie mitteilte, habe der Kreis Interesse daran, an der Bachstraße die Paul-Maar-Schule, die Förderschule des Kreises, anzusiedeln. Sollte es tatsächlich dazu kommen, könnte auch die Turnhalle saniert werden. Sie stände dann für den Schulsport und für Haaner Vereine zur Verfügung.
Volker Freund, Leiter des Schul- und Kulturamtes des Kreises und somit Träger der Paul-Maar-Förderschule, bestätigt das Interesse. „Ja, wir spielen mit dem Gedanken“, sagte er im WZ-Gespräch. „Grundsätzlich würden wir den Hauptstandort der Förderschule dort schon gerne etablieren.“ Aber da die Verhandlungen erst in Kürze beginnen würden und es noch jede Menge zu besprechen gebe, „ist es zu viel früh, um irgendetwas Konkretes zu sagen.“
Bei den Ausschussmitgliedern stieß das Interesse auf ein positives Echo. Ute Wollmann (SPD): „Ein Nutzung für die Paul-Maar-Schule ist 1000 Mal besser als Wohnbebauung mit Reihen- und Doppelhäusern.“ Außerdem werde so gewährleistet, dass die Haaner Sporthallen „weiterhin gut auf das Stadtgebiet verteilt sind“.