Mammut-Müll im Hoxbach
Anwohner der Beethovenstraße klagen immer wieder darüber, dass der Bachlauf einer Müllkippe gleicht.
Hilden. Müll im Hoxbach an der Beethovenstraße sorgt immer wieder für Ärger bei den Anwohnern. „Da liegt sogar ein Plakatständer, der für die Mammut-Ausstellung im Neanderthal Museum wirbt“, klagte eine Anwohnerin am WZ-Lesertelefon. Die Ausstellung war im vergangenen Winter. Seither hat sich niemand um die Beseitigung gekümmert.
„Ich sage den Kollegen bescheid, dass sie ihn bald mitnehmen sollen“, sagt Ulrich Hanke, Leiter des städtischen Bauhofs, dem die WZ die Beschwerde der Leserin vortrug. Hanke betrachtet das als Service am Bürger, denn für die Reinhaltung der Gewässer und deren Uferbereiche ist der Bauhof gar nicht zuständig. Das fällt in den Verantwortungsbereich des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes.
Das Müllproblem im Hoxbach taucht immer wieder auf. Oftmals deuten die in die Uferzone geworfenen Verpackungen von Süßigkeiten darauf hin, dass die Verursacher in den beiden Grundschulen an der Beethovenstraße zu finden sein dürften. „Aber Schmutzfinken gibt es in jeder Generation“, sagt Hanke. Ein Beleg dafür ist die leere Wodka-Flasche, die nur wenige Meter vom Plakatständer im Hoxbach liegt.
Auch Abfallberater Frank Berndt nimmt die Grundschüler in Schutz. Die würden sich im Unterricht häufig mit Umweltfragen beschäftigen, so dass nur ein kleiner Teil von ihnen Abfall nicht in den Mülleimern am Straßenrand entsorgt. Dies lasse sich auch auf die weiterführenden Schulen übertragen. Auch dort seien die „Schmutzfinken“ die Minderheit. Aber je mehr Schüler an einem Ort versammelt sind, desto größer werde diese Minderheit. Soll heißen: Vor allem die beiden Schulzentren im Holterhöfchen und an der Gerresheimner Straße bereiten dem Bauhof beim Müllaufkommen die größten Sorgen.
An den Schultagen rückt der Bauhof daher täglich aus, um im näheren Umfeld der Schulzentren die Hinterlassenschaften der Schüler zu beseitigen. Der dort betriebene Aufwand ist damit genau so groß wie an der Bushaltestelle an der Gabelung. Auch dort ist die Straßenreinigung täglich im Einsatz. An der Beethovenstraße wird alle 14 Tage der Unrat beseitigt.
Diesen Aufwand kann der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) nicht betreiben. Er ist in seinem Verbandsgebiet für Gewässer mit insgesamt rund 900 Kilometer Länge zuständig. Ein Flüsschen wie den Hoxbach dabei ständig unter Aufsicht zu haben, sei laut BRW-Geschäftsbereichsleiter Peter Schu ein Ding der Unmöglichkeit.
Um zumindest die größten Verschmutzungen beseitigen zu können, ist der BRW für jeden Hinweis dankbar — ebenso wie für die Amtshilfe vom Bauhof. Der setzt beim Thema Müll lieber auf Aufklärung als auf Strafe. Letzteres wäre durch die „Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung der Stadt Hilden“ möglich. Der darin enthaltene Bußgeldkatalog sieht beispielsweise für das Fallenlassen oder Wegwerfen von Verpackungen und Zigarettenkippen eine Geldbuße von 15 Euro vor. Berndt appelliert lieber an das Gewissen der Hildener, denn die Müllbeseitigung geht über die Gebühren auf Kosten der Allgemeinheit.